Der Wechselkurs zwischen dem polnischen Zloty (PLN) und dem Euro (EUR) wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter makroökonomische, politische und spezifische wirtschaftliche Bedingungen in Polen und der Eurozone. Die Analyse des Wechselkurses erfordert ein Verständnis dieser Faktoren und ihrer Wechselwirkungen, um eine fundierte Euro Zloty Prognose für 2024, 2025 und 2026 zu erstellen.
Makroökonomische Indikatoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Wechselkurses. Dazu gehören Zinssätze, Inflationsraten und das Wirtschaftswachstum. Eine höhere Zinsrate in einem Land zieht oft Kapital an, was die Nachfrage nach seiner Währung erhöht und seinen Wechselkurs stärkt. Im Fall von Polen könnte eine Zinserhöhung durch die polnische Zentralbank den Zloty aufwerten. Umgekehrt kann eine höhere Inflationsrate in Polen die Kaufkraft der Währung mindern, was zu einer Abwertung führt. Daher ist die Inflation ein wichtiger Indikator für die Wechselkursprognose.
September 2024: Die polnische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal um 3,2 %, angetrieben durch privaten und öffentlichen Konsum sowie unerwartet hohe Investitionen. Gleichzeitig stieg die Inflation, insbesondere durch die Deregulierung der Energiepreise, und erreichte im August 2024 über 4,3 %. Die Zinsdifferenz Polen Euroraum spricht mittelfristig für eine stabilen EUR/PLN-Kurs.
Inhaltsverzeichnis
Zloty Euro Prognosen 2024 – 2026
Wie sehen die Kursprognosen für das Währungspaar Euro (EUR) und Polnischer Zloty für 2024 bis 2026 aus? In der Abbildung 1 sind die Voraussagen verschiedener Banken angegeben.
Die Prognosen für den Kurs des polnischen Zloty gegenüber dem Euro (EUR) zeigen ein eher stabiles, leicht abwertendes Bild für den Zeitraum bis Ende 2025. Sowohl die Commerzbank als auch die Erste Group und ING erwarten für das Währungspaar EUR/PLN eine moderate Schwächung des Zloty.
Im vierten Quartal 2024 prognostiziert die Commerzbank einen Kurs von 4,27, die Erste Group 4,25 und ING 4,3. Alle Banken sind sich einig, dass der Zloty in den folgenden Quartalen weiter an Wert verlieren wird, wenn auch nur geringfügig. So erwarten sie im ersten Quartal 2025 einen Kurs von 4,3, was auf eine Stabilisierung mit leichter Schwächung hindeutet.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 prognostiziert die Commerzbank eine fortschreitende Abwertung auf 4,35 im zweiten und dritten Quartal, während die Erste Group in diesem Zeitraum etwas optimistischere Werte von 4,3 im zweiten und 4,2 im dritten Quartal erwartet. ING hingegen sieht den Kurs leicht höher, bei 4,32 und 4,33.
Für das vierte Quartal 2025 sehen die Banken einen weiteren leichten Anstieg des EUR/PLN-Kurses. Die Commerzbank geht von einem Wert von 4,4 aus, ING von 4,34. Im Jahr 2026 bleibt ING ebenfalls bei einem moderaten Anstieg und prognostiziert für das vierte Quartal 2026 einen Kurs von 4,37.
Insgesamt deuten die Prognosen auf eine leicht schwächere Entwicklung des Zloty gegenüber dem Euro hin, ohne dramatische Abwertungen.
Abb. 1: Prognose zum Euro Zloty Kurs in 2024 – 2026. Datenquellen: commerzbank.de vom 15.09.2024, ing.de vom 23.09.2024 und erste-group.com vom 16.09.2024
Wirtschaftliche Entwicklung
In Polen dürfte sich im Jahr 2024 das Wirtschaftswachstum auf 2,7 % beschleunigen. Dabei könnte der private Konsum der wichtigste Wachstumstreiber sein. Denn steigende Reallöhne, zusätzliche staatliche Sozialhilfe und der nachlassenden Inflationsdruck sollten den Polen mehr Geld zur Verfügung lassen. Im Jahr 2025 wird nach Schätzungen der EU-Kommission das BIP-Wachstum voraussichtlich sogar auf 3,2 % ansteigen. Allerdings wird auch die Inflation mit geschätzten 5% in 2024 noch relativ hoch ausfallen.
Angesichts der günstigen wirtschaftlichen Entwicklungen schockierte die Polnische Notenbank die Märkte im Frühjahr mit einer unerwarteten Zinssenkung um 75 Basispunkte und übertraf damit die Markterwartungen um sechs Monate. Die Konsequenzen dieser Entscheidung werden zweifellos weitreichend sein, und wir gehen davon aus, dass die Inflationsbekämpfung eine schwierigere Aufgabe als erwartet sein wird, insbesondere im nächsten Jahr. Einer der Gründe hierfür ist die prognostizierte Abwertung des polnischen Zloty zum Jahresende, die sich bei Beibehaltung der derzeit laxen Geldpolitik fortsetzen könnte. Tipp: Hier schnell 100 Zloty in Euro umrechnen.
News und Einflussfaktoren auf Euro Zloty Prognosen
Die letzten Wochen haben zwei gegenläufige Signale gesendet: Einmal die Zinssenkung der Polnischen Notenbank und zum anderen der mögliche Regierungswechsel durch die Wahl in Polen. Ersteres dürfte den Zloty Kurs belasten, ein Regierungswechsel würde ihn stärken.
Darüber hinaus spielen politische Faktoren eine große Rolle. Politische Stabilität und die Fähigkeit der Regierung, die Wirtschaft zu steuern, sind entscheidend. Politische Unsicherheit kann zu einem Abfluss von Kapital führen und den Wechselkurs belasten. Handelsbilanzdefizite oder -überschüsse können ebenfalls den Wechselkurs beeinflussen. Ein Handelsüberschuss, bei dem Polen mehr Exporte als Importe verzeichnet, kann die Nachfrage nach Zloty erhöhen, was zu einer Aufwertung führt. Deshalb sind langfristige Zloty Euro Prognosen mit hoher Unsicherheit behaftet.
Die Wechselkursprognose ist jedoch komplex und unsicher, da sie von vielen globalen Faktoren abhängt. Zum Beispiel können geopolitische Ereignisse, wie Handelsstreitigkeiten oder politische Spannungen, den Wechselkurs beeinflussen. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der polnischen Zentralbank sowie globale wirtschaftliche Entwicklungen, insbesondere in der Eurozone, haben ebenfalls erhebliche Auswirkungen.
Die aktuellen Prognosen für den Zloty-Euro-Kurs sind von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Eurozone hat mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter niedrige Zinssätze und ein verlangsamtes Wachstum. Infolgedessen könnte der Euro gegenüber dem Zloty an Wert verlieren. Gleichzeitig hat Polen eine stabile Wirtschaft und eine wachsende Exportindustrie, die den Zloty unterstützen könnte. Einige Analysten prognostizieren daher eine relative Stärke des Zloty gegenüber dem Euro in den kommenden Monaten.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Wechselkursprognosen immer mit Unsicherheit behaftet sind. Die Märkte können von unerwarteten Ereignissen und Nachrichten schnell beeinflusst werden. Daher ist es ratsam, Prognosen mit Vorsicht zu behandeln und sich auf eine breite Palette von Informationen und Analysen zu stützen, um fundierte Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Zloty-Euro-Kurs zu treffen.
Prognosen zu Indikatoren der polnischen Wirtschat 2024 und 2025
Die Prognosen der EU-Kommission für die Wirtschaftsindikatoren in den Jahren 2023, 2024 und 2025 bieten wichtige Einblicke, die den Wechselkurs des Euros zum Zloty beeinflussen könnten (Tabelle 4). Das BIP-Wachstum wird voraussichtlich 2023 bei bescheidenen 0,40 % liegen, aber sich dann in den folgenden Jahren deutlich auf 2,70 % im Jahr 2024 und weiter auf 3,20 % im Jahr 2025 steigern. Diese Zunahme des BIP-Wachstums deutet auf eine stärkere Wirtschaft hin, was möglicherweise eine erhöhte Nachfrage nach dem Euro und damit eine mögliche Aufwertung gegenüber dem Zloty bedeuten könnte.
Die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich stabil bleiben, mit einem leichten Rückgang von 3,00 % im Jahr 2023 auf 2,70 % im Jahr 2025. Ein stabiler oder sinkender Arbeitslosenanteil kann das Vertrauen in die Wirtschaft stärken und das Wachstum begünstigen, was den Euro im Vergleich zum Zloty unterstützen könnte.
Tab. 4 Prognose der EU-Kommission zu wichtigen Indikatoren von Polen. Quelle: europa.eu
Indikatoren | 2024 | 2025 |
BIP-Wachstum (%) | 2,7 | 3,2 |
Inflation (%, gg. Vj.) | 5,2 | 4,7 |
Arbeitslosigkeit (in %) | 2,8 | 2,7 |
Gesamtstaatlicher Saldo (% des BIP) | -4,6 | -3,9 |
Öffentlicher Bruttoschuldenstand (% des BIP) | 54,4 | 56,2 |
Der gesamtstaatliche Saldo wird sich laut Prognose von -5,80 % im Jahr 2023 auf -3,90 % im Jahr 2025 verbessern. Ein rückläufiges Defizit deutet auf eine gesündere Staatsfinanzierung hin, was potenziell die Attraktivität des Euros erhöhen und seine Position gegenüber dem Zloty stärken könnte.
Der öffentliche Bruttoschuldenstand und die Leistungsbilanz zeigen gemäß den Prognosen einen Anstieg bzw. einen leichten Rückgang. Der Anstieg der öffentlichen Verschuldung könnte möglicherweise eine gewisse Schwäche des Euros gegenüber dem Zloty signalisieren, während eine positive Leistungsbilanz die Währung stärken könnte.
Insgesamt deuten die Prognosen auf eine tendenziell verbesserte wirtschaftliche Lage hin, die die Stärke des Euros im Vergleich zum Zloty unterstützen könnte, insbesondere aufgrund des erwarteten Wachstums, der sinkenden Inflation und der verbesserten staatlichen Finanzlage.
Literatur und Quellangaben
Commerzbank – Prognosen
Europäische Kommission Polen. Link
ING
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