Der Neue Taiwan-Dollar ist seit 1949 die Währung der Republik China auf Taiwan und wurde als Maßnahme gegen die Hyperinflation nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. Der ISO-4217-Code ist TWD, gängige Abkürzungen sind NT$ und NTD. Er wird von der Central Bank of China herausgegeben und ist nur auf dem inländischen Devisenmarkt konvertibel. Dabei bestimmt sich der Währungskurs zu ausländischen Währungen durch den Handel zwischen den Geschäftsbanken. Zu große Kursschwankungen werden durch die Zentralbank durch An- und Verkäufe kompensiert. Legale Umtauschmöglichkeiten stellen lediglich Wechselstuben in Flughäfen und bestimmte Banken dar. Mit dem Taiwan Dolalr Euro Rechner können aktuelle Kurse ermittelt werden.
Inhaltsverzeichnis
Welche Einflüsse wirken auf den Kurs des TWD?
Der Wechselkurs des TWD ist aufgrund des hohen Anteils (um die 70 %) des Exports am BIP außergewöhnlich abhängig von der Weltwirtschaft. Demzufolge führte auch die Weltwirtschaftskrise zu einem deutlichen Einbruch der taiwanesischen Wirtschaft. Der Tigerstaat erholte sich zudem langsam und enttäuschte noch 2012 und 2013 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 % und 2,2 %. Allerdings konnte das BIP im Jahr 2014 um 3,74 % zulegen und auch die Wachstumsprognosen für 2015 sprechen dafür, dass sich die Wirtschaft erholen konnte. Dennoch bereiten die sinkenden Exportzahlen seit Beginn des Jahres Sorgen.
Problemverhältnis zu China
Die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zur VR China wirken sich aufgrund der Wichtigkeit des Handelspartners nach wie vor stark auf den Taiwan-Dollar aus. Da dem Tigerstaat durch das Anti-Abspaltungsgesetz Chinas militärische Schritte drohen, sollte sich Taiwan formal unabhängig erklären, ist das Knüpfen und Aufrechterhalten von diplomatischen Beziehungen nach wie vor problematisch. Taiwan ist dennoch de facto von der VR China unabhängig und die politische Lage gilt als stabil. Regierungswechsel in beiden Staaten könnten jedoch dazu beitragen, dass sich der Konflikt erneut verschärft. Dies hätte bedeutenden Einfluss auf die wirtschaftliche Stabilität des Landes, zumal die taiwanesische Wirtschaft durch die starke Exportlastigkeit und die Wichtigkeit der VR China als Handelspartner stark von ihrem Nachbarland abhängig ist.
Ein zweiter wichtiger Faktor für den Wechselkurs des TWD ist der koreanische WON. Korea gilt als einer der Hauptkonkurrenten Taiwans, sodass die Wettbewerbsfähigkeit von taiwanesischen Produkten durch die Kursentwicklung des WON im Vergleich zum NT$ einer der wichtigsten Maßstäbe für die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder ist.
Taiwan Dollar Rechner
Den aktuellen Kurs des neuen Taiwan Dollar zum Won, (Südkorea Won, ISO-4217-Code = KWR) gibt es hier auf Google New Taiwan Dollar (NT$) South Korean Won (₩).
Der Taiwan-Dollar wertet im Jahr 2014 gegenüber dem US-Dollar auf, allerdings hatte dies keine Auswirkungen auf Taiwans Export. Als problematischer erweist sich die Abwertung des japanischen Yen, die auch Taiwan zunehmend Probleme bereitet. Taiwans Wirtschaftsminister John Deng hat sich jedoch erst Anfang Juni 2015 gegen eine mögliche Abwertung des NT$ ausgesprochen. Taiwans Gewerbe seien nicht länger zum Wettbewerb mit Billigproduzenten imstande und die Abwertung sei auch wegen Taiwans Abhängigkeit von Importen von Rohstoffen und Maschinenteile mit Nachteilen verbunden. Derzeit gilt der Taiwan-Dollar zudem als unterbewertet.
USD / TWD Kurse
Aktuelle Kursdaten zum Währungspaar USD / TWD gibt es hier auf Bloomberg.
EUR / TWD Kurse
Aktuelle Kursdaten zum Währungspaar EUR / TWD gibt es hier auf Google.
Taiwanesische Wirtschaft
Taiwans Wirtschaft ist stark exportlastig und zählt zu den dreißig größten Volkswirtschaften der Welt. Zudem gilt Taiwan als eine der 15 wichtigsten Handelsnationen. Seit einigen Jahren haben taiwanische Exporte allerdings mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu kämpfen. Dennoch gilt das Land nach wie vor als verlässlicher Handelspartner mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften, einer sehr gut entwickelten Infrastruktur, ausreichend Rechtssicherheit und investitions- und innovationsförderlichen Rahmenbedingungen. Der Binnenmarkt ist zwar vergleichsweise klein, zeichnet sich jedoch durch eine hohe Nachfrage nach Markenprodukten aus. Vorteilhaft erweisen sich zudem die hohe Lebensqualität und die geografische Lage in der Asien-Pazifik-Region.
Hervorragender Wirtschaftsstandort
Das Weltbank-Ranking bescheinigt Taiwan, einer der 20 besten Wirtschaftsstandorte der Welt zu sein. Im Ranking für wirtschaftliche Freiheit nimmt der Staat Platz 18 ein und liegt damit noch vor Japan und Südkorea. Derzeit versucht das Land, sich als Forschungs- und Entwicklungsstandort zu etablieren und sich dabei vor allem auf ausbildungsintensive Hochtechnologien zu spezialisieren.
Innerhalb von nur einer Generation hat sich das ehemals agrarisch geprägte Land zum Hochtechnologieland weiterentwickelt, sodass Landwirtschaft nur noch mit 2 Prozent zum BIP beiträgt. Wesentlich wichtiger sind Industrie (29 Prozent) und Dienstleistungen (69 %). Neben dem Export spielt vor allem die traditionelle Schwerindustrie eine herausragende Rolle.
Stark in der IT
Auch im Bereich IT und Maschinenbau zählen taiwanesische Firmen heute zu den wichtigsten Herstellern. Dabei fungieren die Unternehmen in der Regel als Original Equipment Manufacturer und treten nur selten als eigene Marke in Erscheinung. Ausnahmen bilden bekannte Hersteller wie HTC, Acer und ASUS. Auch hinsichtlich aktuelleren Zukunftstechnologien wie 3D-Druck oder Cloud Computing gehört Taiwan zu den führenden Nationen.
Als problematisch erweisen sich derzeit jedoch gestiegene Produktionskosten. Ein wesentlicher Teil der Fertigung wurde deswegen in den letzten 20 Jahren auf das chinesische Festland verlagert, momentan findet jedoch eine weitere Verlagerung ins chinesische Hinterland sowie Südostasien.
Import und Export
Taiwans Haupthandelspartner ist die Volksrepublik China. Im Jahr 2013 war es mit 27,9 Prozent mit Abstand das wichtigste Abnehmerland. Bei den Lieferländern wird China mit 16,2 Prozent nur knapp von Japan mit 16,4 Prozent geschlagen, das neben den USA und der VR China als wichtigster Handelspartner gilt. Der wichtigste europäische Handelspartner Taiwans ist Deutschland, das die zehntwichtigste Exportdestination für den Tigerstaat ist.
Taiwan unterhält bilaterale Freihandelsabkommen mit Singapur, Neuseeland, Panama, El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua. Im Jahr 2010 unterzeichnete Taiwan zudem ein Rahmenankommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China. Allerdings verliert Taiwan dennoch seit Kurzem Marktanteile in China.
Taiwan strebt zudem an, den regionalen Freihandelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TTP) und der Regional Comprehensive Partnership (RCEP, ASEAN+6) möglichst zeitnah beizutreten. Auch mit der EU möchte der Tigerstaat ein Freihandels- oder wenigstens Investitionsschutzabkommen eingehen.
Seit 2002 ist Taiwan als „Separates Zollgebiet Taiwan, Penghu, Kinmen und Matsu“ (Chinese Taipei) Mitglied der WTO und seit 2009 Mitglied des GPA. Darüber hinaus ist der Tigerstaat Mitglied der APEC.
News
08.02.2020 In wie weit die Wirtschaft Taiwans vom Coronarvirus in Mitleidenschaft gezogen wird ist derzeit schlecht abzuschätzen. Das Virus breitet sich aber auch in Taiwan aus.
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