Der Jamaika Dollar ist seit 1969 das offizielle Zahlungsmittel des karibischen Inselstaats Jamaika. Der ISO-4217-Code ist JMD, die Abkürzung lautet J$. Einheimische nennen ihn gern auch „Jay“, was Verwechslungen mit der der inoffiziellen Zweitwährung US-Dollar vorbeugt. Er wird von der Bank of Jamaica ausgegeben und ist frei konvertierbar. Sie suchen einen Rechner zur Umrechnung?
Welche Einflüsse wirken auf den Wechselkurs des Jamaika Dollars zum US Dollar oder Euro?
Aufgrund der starken Abhängigkeit von Rohstoffen hat der JMD in den vergangenen Jahren mit dem starken Preisverfall gegenüber dem US Dollar zu kämpfen. Auch größere Dürreperioden sowie der Hurricane Dean im Jahr 2007 beeinflussen Wirtschaft und Wechselkurs negativ.
Als vorteilhaft für die jamaikanische Wirtschaft haben sich jedoch die erfolgreichen Reformen der letzten Jahre erwiesen. Der Inselstaat kann vor allem in den letzten zwei Jahren bedeutende Erfolge vorweisen, die die Kreditwürdigkeit des hochverschuldeten Staates wieder erhöhen, den Export ankurbeln und auch die Arbeitslosenquote senken. Die Abbildung 1 zeigt den JDM Euro Kurs der letzten 10 Jahre.
Jamaikas Wirtschaft litt erheblich unter der Weltwirtschaftskrise und der sinkenden Nachfrage nach Rohstoffen. Vor allem die Bauxit-Branche erholt sich nur langsam. Doch auch die hohe Relevanz des Dienstleistungssektors, der mit Tourismus, Finanzen, Transport und Handel vergleichsweise international orientiert ist, hat sich für Jamaika während der Krise als problematisch erwiesen. Derzeit zeigt das Wirtschaftswachstum eine leichte Aufwärtsbewegung, die eine Steigerung des BIPs um bis zu zwei Prozent jährlich möglich zu machen scheint.
Als gefährlich für die jamaikanische Wirtschaft und den JMD gilt die Lage in einer der Regionen, die am häufigsten von Umweltkatastrophen betroffen sind. Das häufige Vorkommen von Hurricanes sorgt dafür, dass die Investition in Jamaika Dollar immer risikobehaftet ist. Dennoch scheint es derzeit so zu sein, als würde sich die Wirtschaft des Inselstaats aufgrund der erfolgreichen Reformen derzeit erholen und mehr Stabilität bieten. Als problematisch gilt jedoch nach wie vor, dass die Frustration unter der Bevölkerung groß ist und die Abwanderung gleichbleibend hoch bleibt. Auf diese Weise wird die Weiterentwicklung des Landes trotz des daraus resultierenden Devisenzuflusses erschwert. Ausländische Investitionen und der weitere Erfolg der Reformen könnten jedoch dazu führen, dass sich die Wirtschaft schnell deutlich verbessern kann.
Die Mehrwertsteuer (Jamaica – VAT – Valued Added Tax) beträgt 17%. Details gibt es zu Steuern hier.
Wirtschaft Jamaikas
Jamaika gilt als eines der wohlhabenderen Länder in der Karibik und befindet sich momentan auf einem mittleren Entwicklungsstand. Rund 20 Prozent der Einwohner leben allerdings nach wie vor unterhalb der Armutsgrenze. Als problematisch erweist sich die Tatsache, dass das Preisniveau für viele Lebensmittel und Konsumgütern europäischen Standards ähnelt. Nachdem der Export von landwirtschaftlichen Produkten bis in die 1940er Jahre die Haupteinnahmequelle des Karibikstaates darstellt, sind heute Tourismus, Überweisungen von Auslandsjamaikanern, der Export von Tonerde sowie Bauxit und der informelle Sektor ähnlich wichtig. Rund zwei Drittes des Bruttoinlandsproduktes wird von Dienstleistungssektor erzielt. Industrie, Landwirtschaft und Bergbau machen nur rund ein Viertel aus. Reformen in der Landwirtschaft führen derzeit jedoch dazu, dass diese Wirtschaftsbranche ein außergewöhnliches Wachstum vorweisen kann. Zuvor trug die Landwirtschaft weniger als 5 Prozent zum BIP bei und geriet durch die internationale Konkurrenz zunehmend unter Druck.
Zwei Drittel der Exporteinnahmen erzielt Jamaika durch das Aluminium-Erz Bauxit, das überwiegend unbearbeitet ausgeführt wird, teilweise jedoch auch zu Aluminiumoxid veredelt wird. Als problematisch für die Weiterverarbeitung erweisen sich die hohen Energiekosten. Bereits jetzt verbraucht die Aluminiumindustrie ein Drittel der auf der Insel erzeugten elektrischen Energie. Als wichtigster Energieträger gilt Erdöl, in den letzten Jahren werden erneuerbare Energien jedoch immer wichtiger.
Neben Bauxit exportiert Jamaika auch Gips. Versuche, die Zementindustrie auszubauen, scheiterten an fehlenden Auslandsinvestitionen und geringer Nachfrage. Die Erhöhung der Einfuhrsteuer auf Zement im Jahr 2005 führte nicht zu einer erhöhten Produktion, sondern zu einem Rohstoffmangel.
Tourismus nimmt bereits seit über 40 Jahren einen großen Stellenwert auf Jamaika ein. Der Inselstaat gilt als beliebtes Reiseziel von Nordamerikanern, Deutschen, Briten und Italienern. In den letzten Jahren gewinnt vor allem der Ökotourismus im Inland an Wichtigkeit.
Jamaikas Wirtschaft krankt nach wie vor daran, dass der Staatshaushalt deutlich defizitär ist und die Staatsverschuldung eine der höchsten weltweit ist. Dies führt auch dazu, dass die Infrastruktur durch die Sparmaßnahmen kaum weiter ausgebaut wurde. Dennoch zählt sie innerhalb der Karibik als vorbildlich und wird aufgrund des Tourismus auch von privaten Investoren verbessert. Ebenfalls problematisch ist die wirtschaftliche Stagnation des Landes. Sie hält bereits mehrere Jahrzehnte an und führt dazu, dass vor allem gut ausgebildete Jamaikaner das Land verlassen. Ein Grund für die hohe Auswanderungsrate ist auch die hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Arbeitskräften, die über 40 Prozent beträgt. Diese sorgen jedoch wiederum durch Auslandsüberweisungen dafür, dass die Wirtschaft Jamaikas als stabil gilt. Die Inflationsrate Jamaikas betrug 2019 (Dezember 2018 – Dezember 2019) 6,4%.
Export und Import
Bei Jamaikas Exportgütern handelt es sich in der Regel um unverarbeitete Rohstoffe oder landwirtschaftliche Erzeugnisse. Das Land hat dabei erheblich mit dem Preisverfall bei Rohstoffen zu kämpfen, sodass der Export derzeit nur noch gut 10 Prozent des BIP ausmacht. Als Hauptexportgüter gelten Bauxit, Zucker, Kaffee und Rum. Auch Bananen nehmen aufgrund der vergangenen Reformen einen wichtiger werdenden Stellenwert beim Export ein.
Da Jamaika seinen Bedarf an Konsumgütern, Kraftstoffen, Rohstoffen und Kapital- sowie Investitionsgüter vor allem durch die Einfuhr decken muss, ist die Handelsbilanz seit Jahrzehnten stark defizitär.
Als wichtigster Handelspartner gelten immer noch die USA, die sowohl bei Import als auch Export mehr als 30 Prozent des Handelsvolumens stellt. Hauptabnehmerländer ist außerdem Kanada, wobei Import oft direkt in Kanadische Dollar bezahlt werden. Ursprünglich waren auch die westeuropäischen Länder wichtige Exportländer für jamaikanische Güter, inzwischen hat sich das Gewicht jedoch auf Russland und andere osteuropäische Länder verlagert. Als wichtige Lieferländer gelten neben den USA auch Venezuela, Trinidad und Tobago und die VR China.
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