Die Vereinigten Staaten von Amerika besitzen 50 Bundesstaaten. Es gibt keine einheitliche Mehrwertsteuer in den USA, sondern jeder Bundesstaat legt seine eigenen Steuersätze fest. Die Situation der Umsatzsteuer in den USA ist damit für Deutsche zunächst einmal unübersichtlich. Die Umsatz- und Verbrauchssteuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat und liegen auf Bundesstaatsebene im Allgemeinen zwischen 2,9 % und 7,25 %. Viele Bundesstaaten erlauben auch eine „lokale Option“, die es lokalen Gerichtsbarkeiten wie Städten und Landkreisen erlaubt, einen zusätzlichen Prozentsatz auf die Steuer auf Bundesstaatsebene zu erheben und die damit verbundenen Einnahmen zu behalten. Teilweise ändern sich die Steuersätze auch nach der Jahreszeit oder nach den Bedürfnissen einiger Kommunen und Städte. Die amerikanische Übersetzung der Mehrwertsteuer lautet Sales Tax, für Umsatzsteuer wird Value Added Tax (VAT) verwendet. In 2025 hat sich grundsätzlich an dem MwSt.-System in den USA nichts geändert. Im Vergleich zu Europa bleibt es defragmentiert und unübersichtlich.
45 Bundesstaaten erheben Umsatzsteuern auf Bundesstaatsebene, während Verbraucher in 38 Bundesstaaten auch lokale Umsatzsteuern zahlen müssen, darunter Alaska, das keine landesweite Steuer erhebt.
In den Vereinigten Staaten erheben fünf Bundesstaaten keine landesweiten Umsatzsteuern. Dazu zählen Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon. Allerdings gestattet lediglich Alaska seinen Gemeinden, lokale Umsatzsteuern zu erheben. Details zu den einzelnen Vorschriften der Bundesländer sind auf der Webseite irs.gov zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Tabelle MwSt.-Sätze US-Bundesstaaten
- 2 US Umsatzsteuer Änderungen
- 3 Verschiedene Mehrwertsteuersätze in den USA
- 4 Stärkste Volkswirtschaft der Welt
- 5 Lieferungen in ein Drittland
- 6 Umsatzsteuer Umrechnungskurse USD nach EURO
- 7 Mehrwertsteuer Rückerstattung: Ratschläge für deutsche Urlauber
- 8 Mehrwertsteuer-Information zu weiteren Ländern
Tabelle MwSt.-Sätze US-Bundesstaaten
Die Umsatzsteuer Regularien sind in den Vereinigten Staaten komplex und unübersichtlich. In der Tabelle 1 sind die Steuersätze für 2024 angegeben. Die Regelungen zur Umsatzsteuer in den Vereinigten Staaten variieren stark zwischen den Bundesstaaten, insbesondere hinsichtlich der maximalen lokalen Mehrwertsteuersätze. Während einige Bundesstaaten hohe lokale Sätze erlauben, verzichten andere vollständig auf diese Steuer.
Tab. 1: Mehrwertsteuersätze in US-Bundesstaaten 2024. Quelle: taxfoundation.org
Bundesland | Staatl. MwSt.-Satz | Lokaler MwSt.-Satz | Max. lokaler MwSt.-Satz |
Alabama | 4% | 5% | 8% |
Alaska | 0% | 2% | 8% |
Arizona | 6% | 3% | 5% |
Arkansas | 7% | 3% | 6% |
California | 7% | 2% | 5% |
Colorado | 3% | 5% | 8% |
Connecticut | 6% | 0% | 0% |
Delaware | 0% | 0% | 0% |
Florida | 6% | 1% | 2% |
Georgia | 4% | 3% | 5% |
Hawaii | 4% | 1% | 1% |
Idaho | 6% | 0% | 3% |
Illinois | 6% | 3% | 5% |
Indiana | 7% | 0% | 0% |
Iowa | 6% | 1% | 2% |
Kansas | 7% | 2% | 4% |
Kentucky | 6% | 0% | 0% |
Louisiana | 4% | 5% | 7% |
Maine | 6% | 0% | 0% |
Maryland | 6% | 0% | 0% |
Massachusetts | 6% | 0% | 0% |
Michigan | 6% | 0% | 0% |
Minnesota | 7% | 1% | 3% |
Mississippi | 7% | 0% | 1% |
Missouri | 4% | 4% | 6% |
Montana | 0% | 0% | 0% |
Nebraska | 6% | 1% | 2% |
Nevada | 7% | 1% | 2% |
New Hampshire | 0% | 0% | 0% |
New Jersey | 7% | 0% | 3% |
New Mexico | 5% | 3% | 5% |
New York | 4% | 5% | 5% |
North Carolina | 5% | 2% | 3% |
North Dakota | 5% | 2% | 4% |
Ohio | 6% | 1% | 2% |
Oklahoma | 5% | 5% | 7% |
Oregon | 0% | 0% | 0% |
Pennsylvania | 6% | 0% | 2% |
Rhode Island | 7% | 0% | 0% |
South Carolina | 6% | 1% | 3% |
South Dakota | 4% | 2% | 5% |
Tennessee | 7% | 3% | 3% |
Texas | 6% | 2% | 2% |
Utah | 6% | 1% | 4% |
Vermont | 6% | 0% | 1% |
Virginia | 5% | 0% | 3% |
Washington | 7% | 3% | 4% |
West Virginia | 6% | 1% | 1% |
Wisconsin | 5% | 1% | 3% |
Wyoming | 4% | 1% | 2% |
District of Columbia | 6% | 0% | 0% |
Alabama, Alaska und Colorado on top
Zu den Bundesstaaten mit den höchsten lokalen Steuersätzen gehören Alabama, Alaska und Colorado, die jeweils bis zu 8 % erlauben. Interessant ist dabei Alaska, da der Bundesstaat keine staatliche Umsatzsteuer erhebt, jedoch Gemeinden lokale Steuern von bis zu 8 % gestattet. Ähnlich verhält es sich in Louisiana und Oklahoma, wo lokale Steuern bis zu 7 % betragen können. In diesen Bundesstaaten summieren sich die staatlichen und lokalen Steuersätze häufig auf hohe Gesamtsätze.
Einige Bundesstaaten erlauben moderate lokale Steuersätze. In Arkansas und Missouri können diese bis zu 6 % erreichen, während in Arizona, Illinois, Georgia, New Mexico, New York und South Dakota bis zu 5 % zulässig sind. In Kansas, North Dakota, Utah und Washington liegt die maximale lokale Steuer bei 4 %, was im Vergleich zu den Spitzenwerten moderat erscheint.
Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Bundesstaaten mit niedrigen lokalen Steuersätzen. Beispiele sind Florida, Iowa, Nevada, Ohio, Texas, Pennsylvania und Nebraska, wo der maximale lokale Steuersatz bei 2 % liegt. Hawaii, Mississippi, Vermont und West Virginia erlauben lediglich bis zu 1 %, wodurch die Steuerlast für Verbraucher deutlich geringer ausfällt.
Besonders auffällig sind die Bundesstaaten, die keinerlei lokale Steuern erheben. Hierzu zählen Connecticut, Delaware, Indiana, Kentucky, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Montana, New Hampshire, Oregon, Rhode Island und der District of Columbia. In diesen Gebieten profitieren Verbraucher von einer einfachen und transparenten Steuerregelung ohne zusätzliche Belastungen.
Die lokalen Steuersätze spielen eine wichtige Rolle, da sie oft erheblich zur Gesamtsteuerlast beitragen. In Bundesstaaten wie Alabama und Louisiana können die Kombination von staatlicher und lokaler Steuer die Kaufkraft der Einwohner spürbar beeinflussen. Im Gegensatz dazu sind Bundesstaaten wie Delaware und Oregon bekannt für ihre steuerlichen Vorteile, da sie vollständig auf eine Umsatzsteuer verzichten.
Insgesamt zeigt die Tabelle, wie unterschiedlich die Steuerpolitik in den USA ausgestaltet ist. Verbraucher und Unternehmen müssen sich bei der Planung ihrer Ausgaben oder Investitionen mit diesen Unterschieden auseinandersetzen. Besonders in Staaten mit hohen lokalen Steuersätzen ist die Steuerbelastung ein wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden muss. Gleichzeitig profitieren einige Staaten von ihrer Attraktivität als steuerlich günstige Standorte.
US Umsatzsteuer Änderungen
2025 und 2024
Aktuell sind der Redaktion keine Änderungen für 2025 bei dem MwSt.-Sätzen bekannt
In 2024 haben viele Bundesstaaten die Marktplatzvermittlergesetze, die von Online-Marktplätzen verlangen, im Namen ihrer Drittverkäufer Umsatzsteuer zu erheben und abzuführen, verfeinert. Die meisten der ersten Marktplatzgesetze konzentrierten sich auf Online-Händler und die Umsatzsteuer, und die Bundesstaaten müssen nun feststellen, ob ihre Marktplatzgesetze auch für andere Branchen und Steuern gelten. Hintergrund sind die 1099-K-Meldepflichten. Die Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten schreibt dazu: Der Schwellenwert von 600 US-Dollar für Zahlungs-Apps und Online-Marktplätze zur Meldung von Zahlungen auf Formular 1099-K wird für das Steuerjahr 2023 verschoben. Der IRS plant einen Schwellenwert von 5.000 US-Dollar für das Steuerjahr 2024. Weitere Informationen finden Sie in der IRS-Ankündigung vom 21. November 2023.“
2023
Einige Bundesländer reduzieren die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Hygieneprodukte. Mit dem „Inflation Reduction Act of 2022“ treten ab dem 1. Januar 2023 deutliche Steuererleichterungen in den USA in Kraft. Die US Regierung versucht damit die hohen US Inflationsdaten für die Bevölkerung abzumildern. Allerdings ist davon bundesweit die Mehrwertsteuer nicht betroffen. Virginia wird Lebensmittel neu von seiner staatlichen Umsatzsteuerbemessungsgrundlage befreien, während Kansas mit der schrittweisen Einführung einer staatlichen Umsatzsteuerbefreiung für Lebensmittel beginnen wird, indem es einen Vorzugssatz anwendet. Mehrere Staaten werden weitere bemerkenswerte neue Umsatzsteuerbefreiungen einführen, wobei Colorado und Iowa Windeln und Menstruationsprodukte neu befreien und Virginia bestimmte wichtige Hygieneprodukte, einschließlich Menstruationsprodukte, befreien wird. Diese Bundesländer verändern die MwSt.-Sätze:
Steueränderungen in Colorado, gültig ab 1. Januar 2023: Ab dem 1. Januar 2023 wird der Verkauf von Windeln und Menstruationsprodukten durch das im Juni 2022 verabschiedete Gesetz H.B. 22-1055 von der staatlichen Mehrwertsteuer befreit.
Iowa wird nach dem im Juni 2022 verabschiedeten Gesetz S.F. 2367 ab dem 1. Januar Windeln und Menstruationsprodukte von der Mehrwertsteuer befreien.
Steueränderungen in Kansas ab dem 1. Januar 2023: Kansas wird nach der Verabschiedung von H.B. 2106 im Mai 2022 einen reduzierten MwSt.-Satz auf Lebensmittel anwenden. Konkret soll die staatliche Mehrwertsteuer auf Lebensmittel im Jahr 2023 auf 4 Prozent und im Jahr 2024 auf 2 Prozent gesenkt werden, bevor sie im Jahr 2025 auf null sinkt. Der allgemeine Umsatzsteuersatz bleibt bei 6,5 Prozent.
New York wird am 1. Januar 2023 die Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe, die staatliche Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe und die Mehrwertsteuer des Metropolitan Commuter Transportation District auf Kraftstoffe und Dieselkraftstoffe wieder einführen. Die Aussetzung dieser Kraftstoffsteuern hat seit dem 1. Juni 2022 zu einer Preissenkung von 16 Cent pro Gallone geführt.
Steueränderungen in Virginia ab dem 1. Januar 2023: Im Rahmen des im Juni 2022 verabschiedeten Zweijahreshaushalts wird die 1,5-prozentige Mehrwertsteuer des Commonwealth auf Lebensmittel und bestimmte Körperpflegeprodukte zum 1. Januar 2023 abgeschafft. Die lokale Mehrwertsteuer von 1 Prozent wird jedoch weiterhin auf diese Einkäufe erhoben.
Verschiedene Mehrwertsteuersätze in den USA
Urlauber aus Europa sind bei ihrem ersten Amerikabesuch häufig wegen der Mehrwertsteuer verwirrt. Europäische Verbraucher sind es gewohnt, dass jedes Land einen festen Mehrwertsteuersatz hat, der im gesamten Land gültig ist. Die Preise in den europäischen Geschäften und Supermärkten werden als Bruttopreise angegeben, das heißt, in dem Endpreis ist die jeweilige Umsatzsteuer bereits enthalten. Der Kunde kann während des Einkaufs genau zusammenrechnen, welchen Betrag er an der Kasse zahlen muss. Das sieht in den USA völlig andern aus, da die Höhe der MwSt. von Stadt zu Stadt und von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich hoch ausfallen kann. Aus diesem Grund erfahren die Verbraucher auch nur die Nettopreise der einzelnen Produkte und die USt wird erst an der Kasse dazugerechnet. Das verwirrt häufig europäische Käufer, da sie als Gesamtbetrag eine höhere Summe zahlen müssen als gedacht.
Vor Antritt einer Reise in die USA können sich die Urlauber im Internet über die Höhe der Umsatzsteuer in den amerikanischen Bundesstaaten erkundigen. Es finden sich sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Listen, in denen die einzelnen Mehrwertsteuersätze aufgeführt sind. Dabei müssen die Reisenden beachten, dass es in einigen amerikanischen Bundesstaaten, wie Montana oder Oregon, keine staatseigene USt gibt. Das muss aber nicht bedeuten, dass alle Einkäufe in diesen Staaten steuerfrei erledigt werden können. Die einzelnen Städte und Gemeinden der Staaten sind berechtigt, ihre eigene lokale Steuer auf die Waren aufzuschlagen und zu vereinnahmen. Auch diese Steuern laufen unter dem Begriff Sales Tax.
Stärkste Volkswirtschaft der Welt
Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen seit vielen Jahren an der Spitze aller Volkswirtschaften und erwirtschaften circa ein Fünftel des gesamten Welteinkommens pro Jahr, mit einem entsprechenden Mehrwertsteuer Umsatz. Das liegt zum einen an der großen Fläche des Landes mit 10 Millionen km² und zum anderen an der geringen Einmischung des Staates in das wirtschaftliche Geschehen. Der bekannte Spruch „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ ist eng mit dem American Dream verknüpft. Der amerikanische Traum stammt aus dem 18. Jahrhundert, seit Amerikaner bewiesen haben, dass sie es durch harte Arbeit, Sparsamkeit, gute Ideen und einen klugen Einsatz ihres Kapitals zu Reichtum und Wohlstand gebracht haben.
Schon nach dem ersten Weltkrieg erlebten die USA für zehn Jahre ein enormes Wirtschaftswachstum, das jedoch mit dem Börsencrash in New York im Jahr 1929 endete. Auch nach dem zweiten Weltkrieg kam es zu einem erneuten Wirtschaftswachstum, das sich aber mit der Ölkrise von 1973 stark verlangsamte. Unter den Präsidenten Ronald Reagan und Bill Clinton wuchs das Bruttoinlandsprodukt der USA (BIP) um insgesamt 69 %, da die beiden Präsidenten Steuern senkten und die Arbeitslosigkeit abbauten. Unter der Präsidentschaft von George W. Bush stieg durch die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen der USA die Staatsverschuldung weiter an.
Krisen in der amerikanischen Volkswirtschaft haben Auswirkungen in der ganzen Welt. Das zeigte sich sehr deutlich in der jüngsten Finanzkrise, die 2007 in den USA als Immobilienkrise begann. Die Staatsverschuldung der USA stieg noch weiter an und zahlreiche Finanzunternehmen gerieten in wirtschaftliche Schwierigkeiten oder mussten sogar Insolvenz anmelden, wie die amerikanische Großbank Lehman Brothers Holding Inc. Wie das Auswärtige Amt darlegt, hat sich die Wirtschaft der Vereinigten Staaten nach der Finanzkrise ab dem Jahr 2008 nur langsam wieder erholt. Zunächst sorgte der Immobilienmarkt mit steigenden Preisen und Absatzzahlen für Aufschwung (mehr Informationen hier: https://www.germany.info/us-de). Außerdem geben die amerikanischen Verbraucher wieder mehr Geld aus, weil zum einen die Arbeitslosenzahlen gesunken sind und zum anderen durch die weltweit sehr niedrigen Energiepreise die Verbraucher mehr Geld übrig haben, das sie für den Konsum verwenden können.
Die USA sind der größte Warenimporteur der Welt und nur China exportiert mehr Güter als die amerikanischen Unternehmen. Entsprechend hoch ist das USA Umsatzssteuer Volumen. Die meisten Produkte liefern die Vereinigten Staaten an folgende Länder:
- Kanada
- Mexiko
- China
- Japan
- Großbritannien
- Deutschland
Aus diesen Ländern werden die meisten Güter in die USA geliefert:
- China
- Kanada
- Mexiko
- Japan
- Deutschland
Amerika ist ein Dienstleistungsland, was sich auch darin zeigt, dass fast 70 % des BIP aus dem Dienstleistungssektor erwirtschaftet werden. Der industrielle Bereich inklusive der Landwirtschaft trägt zu etwa einem Fünftel zum BIP bei, wobei der Anteil der amerikanischen Landwirte nur bei ungefähr einem Prozent liegt. Circa 13 % des BIP werden durch staatseigene Unternehmen und Behörden erzielt.
Lieferungen in ein Drittland
Die Industrie- und Handelskammer in Frankfurt am Main erklärt, dass Lieferungen deutscher Unternehmen in ein Drittland, also an einen Empfänger mit Sitz außerhalb der EU, unter Erfüllung einiger Voraussetzungen von der USA Umsatzsteuer befreit sind. Die gesetzlichen Grundlagen für die Steuerbefreiung finden sich in den Paragrafen
4 Nr. 1a und 6 des Umsatzsteuergesetzes (UStG) sowie in den Paragrafen 8 bis 17 der Umsatzsteuer-Durchführungsverordnung (UStDV).
Falls der deutsche Käufer den Versand der Ware in die USA durchgeführt hat, reicht das Ankommen der Ware am Bestimmungsort, um von der Steuer befreit zu sein. Führt dagegen der Käufer den Versand aus, muss die Ware in dem Drittland angekommen sein und der Käufer muss ein Ausländer sein, um die Voraussetzungen zu erfüllen. Eine Lieferung an die eigene Tochtergesellschaft oder an ein anderes deutsches Unternehmen in Amerika berechtigt nicht zur Steuerbefreiung.
Damit das Finanzamt die umsatzsteuerfreie Rechnung anerkennt, muss der deutsche Lieferant folgende Punkte beachten:
- Nachweis der Ankunft der Ware in den USA durch eindeutige Belege
- entweder Anmeldung im elektronischen Ausfuhrverfahren ATLAS-Ausfuhr und Befolgung der dort geforderten Schritte oder, bei nicht elektronischer Anmeldung:
Vorlage
- der weißen Spediteursbescheinigung oder
- des handelsrechtlichen Frachtbriefs oder
- eines Konnossements oder
- eines Einlieferungsschein für den Postverkehr oder
- eines Doppelstücks des Posteinlieferungsbeleges inklusive Versendungsbezugsnummer der Auftragsanmeldung (Movement Reference Number MRN)
- Die Rechnung muss einen Hinweis auf die Steuerbefreiung enthalten und der Rechnungsbetrag muss entweder in Euro ausgewiesen oder von USD in EUR umgerechnet werden.
Umsatzsteuer Umrechnungskurse USD nach EURO
Für steuerliche Belange ist eine Umrechnung von in Rechnungen ausgewiesene US Dollar Beträge in Euro vorzunehmen. Das Bundesfinanzministerium veröffentlicht dazu in regelmäßigen Abständen Umrechnungskurse.
Nach § 16 Abs. 6 Satz 1 UStG sind für abziehbaren Vorsteuerbeträge sind US Dollar nach Durchschnittskursen in Euro umzurechnen. In vielen Fällen akzeptiert das Finanzamt auch Tageskurse, wenn dies durch entsprechende Bankbelege dokumentiert werden kann.
Tipp: Hier können Sie schnell die aktuellen Kurse von Dollar Euro und umgekehrt umrechnen.
Mehrwertsteuer Rückerstattung: Ratschläge für deutsche Urlauber
Im amerikanischen Bundesstaat Louisiana erhalten Ausländer gegen Vorlage ihres Reisepasses an einem Schalter am Flughafen die gezahlten Sales Taxes wieder zurück (Mehrwertsteuer Rückerstattung). Dazu muss der Einkauf jedoch in einem Geschäft erfolgt sein, das „tax free shopping“ anbietet. Der Urlauber muss zunächst den Kaufpreis zuzüglich MwSt. zahlen und erhält einen Beleg für die Steuererstattung, den Tax Refund Voucher. Dieser muss am Flughafen in New Orleans beim Louisiana Tax-Free Shopping LTFS Refund Center vorgelegt oder per Post an das Center verschickt werden.
Bei der Einreise nach Deutschland müssen die in den USA gekauften Waren beim Zoll angegeben werden. Die Käufer müssen Einfuhrumsatzsteuer und gegebenenfalls Zoll für ihre Einkäufe bezahlen.
New York – keine Rückerstattung
Einige Orte haben einen Mindestkaufpreis, für den eine Mehrwertsteuerrückerstattung beantragt werden kann, oder bestimmte Kaufarten, die nicht steuerfrei gemacht werden können. Eine Mehrwertsteuerrückerstattung von bis zu 10% Ihrer Gesamtausgaben kann für berechtigte Einkäufe erstattet werden. Die Bestimmungen für Mehrwertsteuer- und Umsatzsteuerrückerstattungen variieren von Land zu Land und nach Region. Überprüfen Sie sie daher im Voraus, bevor Sie mit einer US-Mehrwertsteuerrückerstattung rechnen.
Mehrwertsteuer-Information zu weiteren Ländern
Mehrwertsteuer in USA Infos & Tipps
Mehrwertsteuer in Spanien = IVA
Mehrwertsteuer in den Niederlanden