Die Sparkassen in Deutschland sind Universalbanken, die sämtliche Bankdienstleistungen für jede Kundengruppe im Angebot haben. Zu den Hauptaufgaben der deutschen Sparkassen gehören die Geldanlage für Privatpersonen, die Kreditvergabe an den Mittelstand und die Durchführung des Zahlungsverkehrs. Als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute sind die meisten Sparkassen außerdem die Hausbanken ihrer Träger. Träger sind Städte, Gemeinden, Landkreise oder der Zusammenschluss kommunaler Gebietskörperschaften zu einem Sparkassenzweckverband. Auf der Internetseite www.sparkasse.de stellt das Sparkassen-Finanzportal als hauseigener Kommunikations-Dienstleister die Produkte und Leistungen der Sparkassen vor. Die Gesetzesgrundlage findet sich im Sparkassengesetz, das den Ländern untersteht.
Inhaltsverzeichnis
Mehrwertsteuer & Umsatzsteuer
Das Angebot der Sparkassen richtest sich sowohl an Privatpersonen wie auch an Unternehmen, Gewerbetreibende und Selbstständige. Für Leistungen an Privatpersonen berechnen die Sparkassen keine Mehrwertsteuer. Der Grund liegt in der Steuerbefreiungen bei Lieferungen und sonstigen Leistungen nach § 4 Nr. 8 UStG. Danach gilt für „die Umsätze und die Vermittlung der Umsätze im Einlagengeschäft, im Kontokorrentverkehr, im Zahlungs- und Überweisungsverkehr und das Inkasso von Handelspapieren,“ eine Befreiung von der Mehrwertsteuer. Dies betrifft beispielsweise die Zahlungsvorgänge und Leistungen rund um das Girokonto.
Handelt es sich bei den Kunden um vorsteuerberechtigte Personen oder Gesellschaften kann das Institut wahlweise Mehrwertsteuer auf die erbrachte Leistung berechnen oder darauf verzichten. Die Grundlage dazu liefert der § 9 Abs. 1 UStG. Die Sparkassen, die zur Umsatzsteuer optieren, tun dies üblicherweise um den Anteil umsatzsteuerpflichtiger Umsätze am Gesamtumsatz zu erhöhen. Dadurch können Sie den Anteil beim eigenen Vorsteuerabzug erhöhen, was beispielsweise bei eigenen Immobiliengeschäften lukrativ sein kann.
Angebot: Die Universalbank mit Girokonto, Kredit etc.
Die Seite www.sparkasse.de stellt das Gesamtangebot der Finanzprodukte vor, die die Sparkassen im Angebot haben. Zu den beliebtesten Produkten gehören:
- Girokonto
- Online-Banking
- Sparbuch
- Tagesgeldkonto
- Festgeldkonto
- Kreditkarte, auch aufladbar
- Riester-Rente
- Kredite
- Bausparen
- Baufinanzierung
- Bauspardarlehen und Hypothekendarlehen
Auf der Internetseite können sich Verbraucher außerdem über die Versicherungen informieren, die die Sparkassen anbieten oder im Immobilienportal nach einem neuen Haus oder einer Eigentumswohnung suchen.
Das Sparkassengesetz und die Sparkassenverordnungen bestimmen in neun deutschen Bundesländern, dass die Sparkassen verpflichtet sind, jedem Bürger ein Konto einzurichten. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Guthabenkonto, für das die Sparkasse keinen Dispositionskredit einräumt. Das Jedermann-Konto kann auch von Personen ohne festen Wohnsitz oder mit einem negativen Schufa-Eintrag eröffnet werden. Während die Verpflichtung der Sparkassen zur Kontoeröffnung schon seit vielen Jahren besteht, wurden die Privatbanken erst durch das Zahlungskontengesetz (ZKG) vom 19. Juni 2016 zur Eröffnung eines Basiskontos für jeden Antragsteller verpflichtet.
Wenn ein Sparer auf sparkasse.de den Suchbegriff Einlagensicherung eingibt, wird er auf die Homepage des DSGV weitergeleitet. Hier erfahren die Anleger, dass die Guthaben der Kunden zum einen durch die gesetzliche Einlagensicherung gegen die Insolvenz einer Sparkasse abgesichert sind. Zum anderen gehören die öffentlich-rechtlichen Sparkassen dem eigenständigen Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe an, das die Kundeneinlagen in unbegrenzter Höhe schützt.
Online-Banking der Sparkassen
Auf www.sparkasse.de können sich Sparkassenkunden über das Online-Banking informieren. Hier erfahren die Verbraucher, dass sie ihre Konten online rund um die Uhr nutzen können. Das Einloggen zum Online-Banking erfolgt über den Anmeldenamen oder die Legitimations-ID des Kontoinhabers. Anschließend muss er seine persönliche PIN eingeben, die im Servicebereich des Kontos geändert werden kann. Das Sparkassen Online-Banking kann auch mit dem Telefon-Banking und dem Mobile-Banking der Sparkassen kombiniert werden. Zum Mobile-Banking können die Kontoinhaber die Apps „Sparkasse“ oder „Sparkasse+ nutzen.
Die Institute schützen die Daten ihrer Kunden im Sparkassen Onlinebanking durch verschiedene Sicherheitsverfahren:
- chipTAN-Verfahren mit einem TAN-Generator und der SparkassenCard
- smsTAN-Verfahren mit einer SMS auf das Handy des Kontoinhabers
- pushTAN-Verfahren mit einer TAN über die S-pushTAN-App, aufzurufen über Handy oder Tablet
- HBCI-Verfahren mit Kartenleser, Chipkarte und persönlicher Geheimzahl
Über einen separaten Button gelangen Besucher der Seite sparkasse.de direkt zum Online-Banking ihrer Sparkassen-Filiale. Hier können die Kontoinhaber den Kontostand ihres Girontos einsehen, online einen Termin mit einem Berater vereinbaren, im Postfach Kontoauszüge und andere Benachrichtigungen abrufen, Überweisungen tätigen, Daueraufträge bearbeiten oder ihr Handy aufladen. Auch die Anmeldung zu paydirekt, dem sicheren Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen, ist über das Online-Banking der Sparkassen möglich. Firmenkunden stehen online weitere Funktionen, wie Kredite und Leasing, internationales Geschäft oder gewerbliche Immobilien, zur Verfügung.
Suche
Sie benötigen Kontoinformationen oder die Kontaktdaten einer Sparkasse? Die Suche nach einer Sparkasse mit Detailinformationen ist beispielsweise auf snet.de möglich, wie die Abbildung 1 zeigt.
Abb. 1: Online Sparkassen Suche mit interaktiver Karte. Quelle: snet.de
Geschichte: Kreditinstitute mit langer Tradition
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts boten Sparkassen der ärmeren Bevölkerung die Möglichkeit, auch kleine Beträge zu sparen und Zinsen für die Geldanlage zu erhalten. Die Sparkonten sollten dazu genutzt werden, Rücklagen für das Alter und bei Krankheit zu schaffen. Die Einzahlungen, Auszahlungen und Zinsen wurden in einem Sparkassenbuch, abgekürzt auch Sparbuch genannt, festgehalten. Als eine der ältesten Sparkassen gilt die Oldenburger Ersparungscasse von 1786. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts übernahmen immer mehr Kommunen die Trägerschaft über eine Sparkasse. Außerdem gingen die Gemeinden in Deutschland dazu über, selbst Sparkassen zu gründen. Alleine zwischen 1840 und 1860 erfolgte die Gründung von mehr als 800 neuen Sparkassen.
Rechtsform einer kommunalen Anstalt des öffentlichen Rechts
Im Rahmen der Weltwirtschaftskrise ab 1929 kam es in Deutschland im Jahr 1931 zu einer Bankenkrise, wodurch die Sparkassen zur Sicherung der Finanzen und der deutschen Wirtschaft die Selbstständigkeit erhielten. Seither sind Sparkassen in der Rechtsform einer kommunalen Anstalt des öffentlichen Rechts tätig. Gleichzeitig übernahmen die Träger der Sparkassen die Haftung für die Verbindlichkeiten gegenüber den Gläubigern. Mit dem Kreditwesengesetz von 1934 wurden die Sparkassen den Banken rechtlich gleichgestellt.
Filialen und Zweigstellen
Seit Juli 1958 dürfen Sparkassen Filialen und Zweigstellen eröffnen, ohne dass der kommunale Träger seine Zustimmung geben muss. Seitdem entwickelte sich ein weit verzweigtes Filialnetz, das jedoch aus Kostengründen wieder rückläufig ist. Auf sparkasse.de können die Kunden nach der nächstgelegenen Sparkassen-Filiale oder dem nächsten Geldautomaten suchen.
Die heute bestehenden mehr als 400 Sparkassen sind im Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) als Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe organisiert. Neben den Sparkassen gehören auch die Landesbanken und die Landesbausparkassen dem Dachverband an. Auf regionaler Ebene werden die Sparkasse durch einen der zwölf Sparkassen- und Giroverbände vertreten. Gewinne der Sparkassen stärken die Rücklagen oder werden für gemeinnützige Zwecke gespendet.
Detailinformationen
Kontakt
Hier finden Sie die Kontaktdaten für die Sparkassengruppe.
Anschrift
Sparkassen-Finanzportal GmbH
Friedrichstraße 50
10117 Berlin
E-Mail: sparkasse@sparkassen-finanzportal.de
Internet: www.sparkasse.de
Fax: 030 – 24 63 67-01
Die Sparkassen Apps
Die Sparkassen Apps werden für Handybesitzer mit den Betriebssystemen iOS, Windows und Android angeboten. Die Apps können auf folgenden Wegen heruntergeladen werden:
Apple iOS Geräte -> Privatkunden –> Sparkassen-App -> iPhone oder iPad auswählen -> iTunes
Android Geräte -> Privatkunden –> Sparkassen-App -> Android oder Android fürs Tablet auswählen -> Google Play
Windows Geräte -> Privatkunden –> Sparkassen-App -> Windows Phone oder Windows 8.1 auswählen -> Microsoft Store
Die Anmeldung in der App erfolgt genauso wie im Online Banking. In der App können die Kontoinhaber die Umsätze und Salden ihrer Konten einsehen und Überweisungen ausführen. Außerdem informiert das Institut über seine aktuellen Angebote. Mit der App „Sparkasse +“ können die Anwender auch die Konten, die sie bei anderen Banken führen, über die App verwalten.
Besondere Funktionen der Sparkassen App sind Kwitt, Fotoüberweisung, Kontowecker und GiroCode. Mit der Anwendung Kwitt versenden die Kunden Geld von ihrem Handy zu einem anderen Handy. Bei Beträgen bis zu 30 Euro muss der Kontoinhaber keine TAN eingeben. Ansonsten erfolgt die Freigabe der Aufträge über eine pushTAN. Bei der Fotoüberweisung werden Rechnungen oder Überweisungsträger mit der App fotografiert, wodurch die Empfängerdaten automatisch übernommen werden. Auch die Anwendung GiroCode erleichtert die Bezahlung von Rechnungen, da der Anwender nur den QR-Code auf dem Rechnungsformular einlesen muss, um die Daten zu übernehmen. Über jede Kontobewegung wird der Kontoinhaber durch den Kontowecker informiert, sodass er unberechtigten Abbuchungen umgehend widersprechen kann.
Literatur
Hier finden Sie weiterführende Informationen.
Bücher
Richard W.; Mühlmeyer J.; 2014: Betriebslehre der Banken und Sparkassen
Hilmar J.; Doose A.; 2015: Wie Sparkassen treue Kunden abzocken und wie Sie sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen
Neuhaus D. 2011: Social Media: Ein Handbuch für die Sparkassen-Finanzgruppe
Brock H.; Bieberstein I.; 2015:Multi- und Omnichannel-Management in Banken und Sparkassen
Internet
www.sparkassenzeitung.de – eine Publikation des Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V.
Rangliste der Sparkassen: Sparkassenrangliste-2015
paydirekt: Online-Bezahlverfahren der Banken und Sparkassen
Trends
Mit welcher Intensität wird der Begriff „Sparkasse“ bei Google nachgefragt, wie sieht der zeitliche Trend an dem Suchbegriff aus? In der Abbildung 1 sind die Daten aus Google Trends dargestellt.
Abb. 1: So häufig wurde der Suchbegriff „Sparkasse“ von 2004 – 2016 bei Google nachgefragt. Dargestellt ist das relative Suchvolumen. Quelle: www.google.de/trends/
Das Suchvolumen stieg von 2004 – 2008 an, hat sich aber seit 2009 nur noch wenig verändert. Darüber ob dieser steady state Trend für das Unternehmen erfreulich ist kann nur spekuliert werden.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zur Interpretation von Google Trend Daten.
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