Berlin ist als Hauptstadt ein teures Pflaster. Das gilt auch für die Immobilien. Wohnraum ist knapp und die Hauspreise sind hoch. Und nicht nur die sind hoch: Auch die Grunderwerbsteuer in Berlin ist mit 6% im oberen Prozentbereich der restlichen Bundesländer. Nur die Grunderwerbsteuer in NRW, und in 4 weiteren Bundesländern ist noch geringfügig um 0,5% höher. Eine Senkung strebt die jetzige Regierung in Berlin offenbar nicht an. Damit werden Hauskäufer, insbesondere junge Familien aufgrund der hohen Preise doppelt belastet. Wer im vorab die Höhe der Steuer für einen geplanten Hauskauf oder für eine Eigentumswohnung abschätzen möchte, kann unseren Grunderwerbsteuer Berlin Rechner dafür hier online nutzen:
Aktuell gültiger Steuersatz der Grunderwerbsteuer in Berlin = 6,0%. Für 2025 ist keine Änderung geplant.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Entwicklung der Grunderwerbsteuer in Berlin seit 1998
- 2 Grunderwerbsteuer in Berlin berechnen mit unserem online Rechner
- 3 Beispiel Berlin Hauskauf
- 4 Zuständiges Finanzamt, Grunderwerbsteuerbescheid, Zahlungsfristen
- 5 Steuereinnahmen an Grunderwerbsteuer in Berlin
- 6 Höhe der Grunderwerbsteuer
- 7 Senkung
- 8 Förderprogramme Wohnen Immobilien in Berlin
- 9 Quellenherkunft
- 10 Ähnliche Seiten
- 11 News
Entwicklung der Grunderwerbsteuer in Berlin seit 1998
Seit wann liegt der Steuersatz der Grundsteuer in Berlin bei 6,0 und wie hat sich die Steuer langfristig entwickelt? In der Tabelle 1 sind die Daten angegeben. Bis zum Jahresende 1997 betrug die Grunderwerbsteuer nur 2,0%. Im Laufe der Jahre wurde die Steuer immer weiter erhöht. Seit dem 1. Januar 2014 beträgt die Grunderwerbsteuer in Berlin 6,0%, egal ob Sie ein Grundstück, eine Eigentumswohnung oder ein Altbau erwerben. Und nach jetzigem Kenntnisstand werden auch 2025 6,0% beim Immobilienkauf fällig.
Tab. 1: Entwicklung der Grunderwerbsteuer in Berlin seit 1997
Zeitraum | Grunderwerbsteuersatz Berlin |
bis 31.12.1997 | 2,00% |
ab 01.01.1998 | 3,50% |
1999 | 3,50% |
2000 | 3,50% |
2001 | 3,50% |
2002 | 3,50% |
2003 | 3,50% |
2004 | 3,50% |
2005 | 3,50% |
2006 | 3,50% |
ab 01.01.2007 | 4,50% |
2008 | 4,50% |
2009 | 4,50% |
2010 | 4,50% |
2011 | 4,50% |
bis 30.03.2012 | 4,50% |
ab 01.04.2012 | 5,00% |
2013 | 5,00% |
ab 01.01.2014 | 6,00% |
2015 | 6,00% |
2016 | 6,00% |
2017 | 6,00% |
2018 | 6,00% |
2019 | 6,00% |
2020 | 6,00% |
2021 | 6,00% |
2022 | 6,00% |
2023 | 6,00% |
2024 | 6,00% |
2025 | 6,00% (voraussichtlich) |
Grunderwerbsteuer in Berlin berechnen mit unserem online Rechner
Im täglichen Leben rechnen die meisten mit jedem Euro. Beim Immobilienerwerb verschieben sich die Relationen: hier geht es eher um tausend Euro. So auch bei der Grunderwerbsteuer. Für jede zehntausend Euro, um die der Kaufpreis einer Immobilie steigt müssen in Berlin 600 Euro zusätzlich an Grunderwerbsteuer an das Finanzamt abgeführt werden. Mit unserem Rechner können Sie online den fälligen Betrag für die Grunderwerbsteuer in Berlin berechnen. In der Tabelle 2 ist die Steuer für Berliner Bezirke angegeben.
Tab, 2: Grunderwerbsteuer für Berliner-Bezirke
Steuerart | Stadt | Grunderwerbsteuer 2023 |
Grunderwerbsteuer | Charlottenburg-Wilmersdorf | 6,00% |
Friedrichshain-Kreuzberg | 6,00% | |
Grunderwerbsteuer | Lichtenberg | 6,00% |
Marzahn-Hellersdorf | 6,00% | |
Grunderwerbsteuer | Mitte | 6,00% |
Neukölln | 6,00% | |
Grunderwerbsteuer | Pankow | 6,00% |
Reinickendorf | 6,00% | |
Grunderwerbsteuer | Spandau | 6,00% |
Steglitz-Zehlendorf | 6,00% | |
Grunderwerbsteuer | Tempelhof-Schöneberg | 6,00% |
Treptow-Köpenick | 6,00% | |
Grunderwerbsteuer | 6,00% |
Beispiel Berlin Hauskauf
Hier ein konkretes Beispiel für einen Hauskauf. Für ein auf der Plattform Immoscout angebotenes Haus werden 1.125.000 Euro verlangt. Wenn ein Käufer das Objekt zu diesem Preis kaufen würde, sind 28.125 Euro an Maklerprovision, 16.875 Euro Notarkosten, 5.625 € an Grundbucheintragung und schließlich als größten Posten 67.500 € an Grunderwerbsteuer fällig. Letztere machen rund 51% aller Nebenkosten aus. Mit unserem Hauskauf Nebenkostenrechner können Sie schnell den individuellen Betrag errechnen, der zusätzlich zum Kaufpreis anfällt.
Abb. 1: Beispiel Hauskauf in Berlin und fällige Grunderwerbsteuer. Quelle: immoscout.de
Zuständiges Finanzamt, Grunderwerbsteuerbescheid, Zahlungsfristen
In vielen Bundesländern wird die Grunderwerbsteuer vom zuständigen Wohnsitzfinanzamt erhoben. In Berlin hat sich die Steuerverwaltung für eine zentrale Lösung entschieden: Für sämtliche Immobilientransaktionen von auf Berliner Gebiet gelegenen Grundstücken ist das Finanzamt Spandau zuständig. Notare müssen notariell beglaubigt Kaufverträge innerhalb von 2 Wochen über ein Formblatt dem Finanzamt Spandau melden. Das Finanzamt berechnet die Grunderwerbsteuer und sendet dem oder den Käufern ein Grunderwerbsteuerbescheid zu. die Zahlungsfrist ist üblicherweise 1 Monat nach Zustellung. Die Hebesätze für die Grundsteuer 2025 werden zeitnah von der Stadt bekannt gegeben
Steuereinnahmen an Grunderwerbsteuer in Berlin
Wie viel Geld nimmt die Stadt Berlin durch die Immobiliensteuer ein? In der Abbildung 2 ist das Grunderberbsteueraufkommen dargestellt. Diese Steuerquelle sprudelt: Waren es in 2013 noch 0,73 Mrd. Euro, konnte die Finanzverwaltung 2021 bereits 1,42 Mrd. Euro einnehmen. Seither ist das Steueraufkommen aber wieder rückläufig. 2022 wurden 1,4 Mrd. Euro und 2023 0,95 Mrd. Euro erlöst. Das ist eine Abnahme in 2022 gegenüber 2021 von 11,7 und 2023 gegenüber 2022 um 33%.
Abb. 2: Steuereinnahmen durch Grunderwerbsteuer in Berlin. Entwicklung 2013 – 2023
Verlauf ab 2022 aktuelle monatliche Steuereinahmen
In der Abbildung 3 ist das aktuelle Steueraufkommen nach Monaten dargestellt. Im Jahr 2022 waren die Einnahmen im Januar mit 122,4 Mio. € relativ hoch und stiegen im Februar auf 151,0 Mio. € an. Im März erreichten sie mit 175,9 Mio. € ihren Höhepunkt. Danach folgten einige Monate mit erheblichen Schwankungen: April fiel auf 99,1 Mio. €, Mai stieg auf 154,8 Mio. €, und Juni markierte einen weiteren Höhepunkt bei 184,8 Mio. €. Die zweite Jahreshälfte zeigte jedoch eine deutliche Abnahme, insbesondere im August mit einem Tiefstand von 87,5 Mio. € und einem weiteren Rückgang im Oktober auf 64,4 Mio. €. Bis Dezember stiegen die Einnahmen leicht an, endeten aber bei nur 98,3 Mio. €.
Abb. 3: Monatliche Grunderwerbsteuereinanhmen in Berlin von 2022 – 2024. Quelle: bundesfinanzministerium.de
Das Jahr 2023 begann mit einem Anstieg auf 195,5 Mio. € im Januar, doch danach folgte ein drastischer Rückgang. Besonders auffällig ist der Februar mit nur 73,4 Mio. € und der März mit 72,4 Mio. €. Im weiteren Jahresverlauf blieben die Einnahmen unter den Werten des Vorjahres, mit April bei 56,8 Mio. € und weiteren Schwankungen im Bereich von 41,3 Mio. € im November bis 118,1 Mio. € im August. Das Jahr endete relativ niedrig mit 60,1 Mio. € im Dezember.
2024 im September deutliche Steigerung auf 113,9 Mio. Euro
Im Jahr 2024 setzt sich der Trend der niedrigen Steuereinnahmen fort. Im Januar fielen die Einnahmen auf 53,6 Mio. €, was eine deutliche Abnahme im Vergleich zu den Vorjahresmonaten darstellt. Der Februar zeigte einen leichten Anstieg auf 87,7 Mio. €, doch der März verzeichnete erneut einen Rückgang auf 46,9 Mio. €. Im April gab es eine leichte Erholung auf 64,9 Mio. €, gefolgt von einem weiteren Rückgang im Mai auf 59,8 Mio. €. Im Juni stiegen die Einnahmen auf 97,2 Mio. €, was den höchsten Wert im ersten Halbjahr 2024 darstellt.
Und im Juli waren die Einnahmen mit 66,4 Mio. Euro auch schon wieder rückläufig. Einen deutlichen Zuwachs gab es mit 103,1 Mio. Euro im August und 113,9 Mio. Euro im September. Damit gibt es in Berlin bei den Steuereinnahmen durch Immobilientransaktionen in 2024 doch einen Aufwärtstrend. Die Hauptstadt steht aktuell an die Spitze der Bundesländer, denn im restlichen Bundesgebiet scheinen die relevanten Steuereinnahmen zu stagnieren
Höhe der Grunderwerbsteuer
In der Tabelle 3 ist die Steuerhöhe als Funktion vom Kaufpreis der Eigentumswohnung, des Grundstücks oder des Hauses angegeben.
Tab. 3: Höhe der Grunderwerbsteuer in Berlin in Abhängigkeit vom Kaufpreis
Kaufpreis | Grunderwerbsteuer [Euro] | Kaufpreis | Grunderwerbsteuer [Euro] |
100.000 | 6.000 | 560.000 | 33.600 |
120.000 | 7.200 | 580.000 | 34.800 |
140.000 | 8.400 | 600.000 | 36.000 |
160.000 | 9.600 | 620.000 | 37.200 |
180.000 | 10.800 | 640.000 | 38.400 |
200.000 | 12.000 | 660.000 | 39.600 |
220.000 | 13.200 | 680.000 | 40.800 |
240.000 | 14.400 | 700.000 | 42.000 |
260.000 | 15.600 | 720.000 | 43.200 |
280.000 | 16.800 | 740.000 | 44.400 |
300.000 | 18.000 | 760.000 | 45.600 |
320.000 | 19.200 | 780.000 | 46.800 |
340.000 | 20.400 | 800.000 | 48.000 |
360.000 | 21.600 | 820.000 | 49.200 |
380.000 | 22.800 | 840.000 | 50.400 |
400.000 | 24.000 | 860.000 | 51.600 |
420.000 | 25.200 | 880.000 | 52.800 |
440.000 | 26.400 | 900.000 | 54.000 |
460.000 | 27.600 | 920.000 | 55.200 |
480.000 | 28.800 | 940.000 | 56.400 |
500.000 | 30.000 | 960.000 | 57.600 |
520.000 | 31.200 | 980.000 | 58.800 |
540.000 | 32.400 | 1.000.000 | 60.000 |
Senkung
Wie sehen die Chancen für eine Grunderwerbsteuer Senkung in Berlin aus? Wohl eher schlecht. Im Koalitionsvertrag haben die 3 regierenden Parteien keine konkrete Zusage dazu gemacht. Hier wird völlig unspezifisch erwähnt:
„Die Koalition setzt sich weiter dafür ein, sogenannte Share-Deals, als Weg zur Umgehung der Grunderwerbssteuerpflicht und des kommunalen Vorkaufsrechts, wirksam einzudämmen. Zudem wollen wir, dass die Grunderwerbsteuer in der Art ausgestaltet wird, die eine Differenzierung nach Nutzungsart und Eigentumsart ermöglicht.“
Das ist bestes Nullspeach, ohne feste Absichtserklärung für eine Senkung der Grunderwerbsteuer.
Förderprogramme Wohnen Immobilien in Berlin
Das Land Berlin vergibt über die Investitionsbank Berlin Förderprogramme rund um die Immobilie bzw. das Wohnen. Informationen dazu gibt es hier.
Quellenherkunft
Für die Recherchen zu den Steuereinnahmen durch Grunderwerbsteuer von Berlin wurde auf Tabellen des bundesfinanzministerium.de ausgewertet. z. B. Steuereinnahmen 2013
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