Sortenkurse - Begriff und Erklärung & Tipps zum UmtauschMünzen und Geldscheine in ausländischer Währung werden als Sorten bezeichnet. Es handelt sich um Bargeld, das sich außerhalb des Landes befindet, in dem es die Heimatwährung darstellt. Sortenkurse sind die Kurse für den Umtausch von physischem Geld, also Banknoten. Die Kurse für Münzen sind aufgrund der Lagerungskosten meist etwas ungünstiger als die für Banknoten. Die Kursstellung erfolgt kostenlos.

Sorten werden häufig mit Devisen gleichgestellt. Das ist nur bedingt richtig, da aus Sorten als Bargeld erst durch Einzahlung auf ein Währungskonto Devisen als Buchgeld werden.
Begriff: Sorten stellen die gesetzlichen Zahlungsmittel ihrer Heimatländer dar. Neben den gängigen Banknoten und Münzen können auch Gedenkmünzen und Goldmünzen zu den gesetzlichen Zahlungsmitteln gehören und gelten ebenfalls als Sorten.

Ähnliche Sortenkurse werden für Bargeld am Bankschalter berechnetDer Finanzmarkt unterscheidet bei Fremdwährung zwischen Devisen und Sorten, wobei es sich bei Devisen um Buchgeld handelt, während Sorten Bargeld in Form von Münzen und Scheinen in ausländischer Währung darstellen. Beim US-Dollar gelten somit die Münzen mit den Werten 1 Cent bis 50 Cent und die 1-Dollar-Münze sowie die Geldscheine mit den Werten 1 US-Dollar bis 100 US-Dollar Sorten dar, sobald sich das Bargeld außerhalb der eigenen Landesgrenzen befindet. Bei Polen Urlaubern ist auch die 100 Zloty Banknote beliebt.

Urlauber und Geschäftsreisende können US-Dollar bei Banken und Wechselstuben in ihren Heimatländern sowie in den USA gegen ihre Landeswährung umtauschen (s. Abbildung rechts). Bei einem Sortenkauf oder dem Verkauf der fremden Währung legen die Kreditinstitute eigene Kurse fest, wie die Deutsche Bundesbank  erklärt. Vielen Urlaubern ist dies nicht bekannt. Daher ist ein Vergleich der Sortenkurse bares Geld wert und kann im Internet innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden. Für die DM in Euro Umrechnung ist der Sortenkurs irrelevant, da der Kurs fixiert ist.

Wo werden Sortenkurse veröffentlicht?

Unterhalten Banken Geschäftsstellen, Shops oder Filialen, können die Online Sortenkurse im Internet von den Kursen in den Geschäftsstellen abweichen. Grundsätzlich sollten Onlinekurse immer als Orientierungskurse angesehen werden. Es gelten nur die dem Kunden für den Währungstausch verbindlich angebotenen Kurse.

Deutsche Bank

Entgegen den Treffer in der Google Suche, die https://www.deutsche-bank.de/pfb/content/marktinformationen/maerkte-devisen-devisenrechner.html als Kursquelle angibt, werden auf dieser Seite keine Sortenkurse angegeben. Eine Antwort nach Kursen erhalten Kunden direkt bei der zuständigen Filiale der Deutschen Bank vor Ort.

Commerzbank

Beispiel Renminbi Banknote Die Commerzbank veröffentlicht genau wie beim Devisen Fixing täglich Sortenkurse. Die Kurse werden auf www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/kunden/kursinfo/sorten_edel/sortenkurse/sorten.html veröffentlicht. Die Kurse sind als Mengennotiz zu verstehen und beziehen sich auf umlauffähige Banknoten (also gut erhaltene Banknoten, für Münzen gelten ungünstigere Kurse).
Gebühren/Kosten/Sonstiges: Ein Umtausch von Fremdwährung ist nur für Kunden möglich. Der Umtausch erfolgt laut Preisaushang zum Ankaufs- bzw. Verkaufskurs plus einer einmaligen Gebühr von 5 Euro pro Vorgang (s. www.commerzbank.de/portal/media/efw-dokumente/preisaushang.pdf). Die Bank stellt auf ihrer o.g. Webseite Schalterkurse im .PDF und XLSX-Format (Excel) Format zum Download zur Verfügung.

Postbank

Die Postbank listet auf ihrer Webseite keine aktuellen Sortenkurse für Privatkunden.

Reisebank

Die Reisebank ist auf den Ankauf und Verkauf von Währungen in Form von Bargeld spezialisiert und ist das Institut mit dem größten Umsatz in Deutschland. Sortenkurse können für Beliebige Währungen von Privatkunden und davon getrennt auch für Geschäftskunden mit dem Sortkursrechner berechnet werden. Da die Reisebank im Eigentum der genossenschaftlichen DZ Bank ist, versorgt die Reisebank viele Volksbanken und Raiffeisenbanken, insgesamt über 1000 Kreditinstitute mit Bargeld zum Umtausch. Die Reisebank unterhält darüber hinaus mehr als 100 Filialen, in denen Bargeld und Edelmetalle umgetauscht werden können.

MoneyBack Garantie der Reisebank

Ein Vorteil bei der Reisebank ist die MoneyBack Garantie: Innerhalb von 60 Tagen können Geldscheine gebührenfrei wieder zurück getauscht werden. Beim ersten Umtausch der Währung wird die Money Back Garantie auf der Abrechnung vermerkt. Die Reisebank unterhält auch Shops auf den großen Flughäfen, Urlauber können hier im Rahmen der 60 Tage Frist übrig gebliebene Geldscheine ohne Extragebühr zurücktauschen.

Volksbank & Raiffeisenbank Sortenkurse

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken beziehen ihre Fremdwährungen von der o.a. Reisebank. Aktuelle, unverbindliche Kurse stellt die Volksbank Freiburg auf ihrer Webseite zur Orientierung unter volksbank-freiburg.de/service/sortenkurse/c1159.html zur Verfügung.

Sparkasse Sortenkurse

Die Sparkassen bieten überwiegend nur ihren Kunden die Möglichkeit am Schalter Geldscheine in fremder Währung zu tauschen. Die Kurse unterscheiden sich je nach Bundesgebiet und Region. Sortenkurse sollten deshalb bei der zuständigen Hauptstelle angefragt werden.

Beispiel für eine Sortenkursanzeige

Die Abbildung 1 zeigt ein Kursbeispiel. Im Gegensatz zu den meist unverbindlichen Mittelkursen, sind die An- und Verkaufskurse, eventuell noch mit einer Marge versehen, echte Kaufkurse.

Beispiel für verschiedene Sortenkurse: Ankaufskurs und Verkaufskurs

Abb. 1: Beispiel für eine Schalterkursanzeige in Mengennotierung: Sortenverkaufskurs, Devisenreferenzkurs und Sortenankaufskurs für US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund. Quelle: bundesbank.de

Aus Sicht des Anlegers liegt der Kaufkurs (aus Bankensicht Verkaufskurs) immer unter, der Verkaufskurs (aus Bankensicht Ankaufskurs) immer über dem Devisenreferenzkurs.

Banken legen die Kurse für Sorten selbst fest

Jede Bank oder Wechselstube, die den Handel mit fremdem Bargeld anbietet, legt einen eigenen Sortenkurs fest. Der Sortenkurs wird auch Schalterkurs genannt, weil er ausschließlich für Transaktionen am Bankschalter gültig ist. Bei der Bestimmung der Sortenkurse orientieren sich die Finanzinstitute an den internationalen Devisenkursen. Einmal an jedem Arbeitstag veröffentlich die Europäische Zentralbank Referenzkurse für Fremdwährungen. Es handelt sich um Vergleichspreise zwischen den Währungen und dem Euro. Viele Banken und Wechselstuben legen die Referenzkurse für die Berechnung ihrer Sortenkurse zugrunde. Der Mittelwert wird mit einem Aufschlag und einem Abschlag versehen, weshalb beispielsweise der Dollarkurs der EZB nicht mit dem Abrechnungskurs für Dollarnoten am Bankschalter übereinstimmt. Auf diese Weise bestimmen die Finanzinstitute den gültigen Ankaufskurs und Verkaufskurs für Sorten.

Einige Banken und Sparkassen veröffentlichen ihre aktuellen Sortenkurse auf ihrer Homepage im Internet. Es gibt aber auch Anbieter, die die Kurse nur auf Anfrage mitteilen oder die den Sortenhandel nur für einen ausgesuchten Kundenkreis anbieten.

Besonders beliebt sind im Internet diese Sortenkurse:

  • Sparkasse
  • Postbank
  • Deutsche Bank
  • Volksbank

Der mit einem Aufschlag versehene höhere Kurs wird bei einer Mengennotierung als Geldkurs bezeichnet, zu dem die Kunden Sorten kaufen. Das Gegenteil ist der niedrigere Briefkurs, der mit einem Abschlag zum Referenzkurs versehen ist. Die Geld-Brief-Spanne ist auch als Spread bekannt. Jedes Kreditinstitut bestimmt die Höhe des Spread individuell, wobei die Differenz eine Einnahme der Bank darstellt. Der Sortenhandel ist für die Banken ein teures Geschäft, weil Transport, Lagerung und Versicherung der fremden Geldscheine Geld kosten. Kunden, die am Bankschalter Fremdwährungen als Bargeld ankaufen oder verkaufen möchten, müssen von einem Mitarbeiter der Bank bedient werden. Diese Kosten lassen sich die Anbieter durch den Spread und gegebenenfalls zusätzliche Gebühren bezahlen.

Der Sortenhandel

Während für Devisen ein internationaler Handelsmarkt besteht, werden Sorten nicht amtlich gehandelt. Stattdessen kaufen und verkaufen Kreditinstitute und Wechselstuben, aber auch Hotels, Kaufhäuser oder Reisebüros, Sorten an inländische und ausländische Kunden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weist darauf hin, dass es sich bei dem Sortenhandel nach dem Gesetz über das Kreditwesen (KWG), Paragraf 1, Absatz 1a, Satz 2 Nr. 7, um eine Finanzdienstleistung handelt. Der Handel bedarf der schriftlichen Erlaubnis der BaFin, sofern der Sortenhändler als Gewerbetreibender tätig ist oder den Sortenhandel in so großem Umfang betreibt, dass er dazu einen kaufmännisch eingerichteten Geschäftsbetrieb unterhält.

Der Münzhandel fällt gesetzliche nicht unter Sortenhandel

Nur der Handel mit Banknoten fällt unter den gesetzlich definierten Begriff des Sortenhandels. Laut BaFin stellt der Verkauf und Ankauf von Münzen selbst dann keinen Sortenhandel dar, wenn es sich um gesetzliche Zahlungsmittel handelt.

Die Sortenkurse setzen die Anbieter selbst fest, wobei sie sich jedoch am Devisenmittelkurs orientieren, den die Europäische Zentralbank (EZB) werktäglich veröffentlicht. Die Sortenkurse der Kreditinstitute und sonstigen Anbieter werden auch als Schalterkurse bezeichnet, da die Geldscheine am Bankschalter gehandelt werden.

Bargeld Limit bei Einreise in die EU

Sorten dürfen innerhalb der EU ohne Genehmigung eingeführt und ausgeführt werden. Zur Bekämpfung von Straftaten, Geldwäsche und Terrorismus muss jedoch seit dem 15. Juni 2007 die Einfuhr von Sorten ab 10.000 Euro oder Gegenwert schriftlich bei der zuständigen Zollbehörde angemeldet werden. Die Fremdwährung ist dabei nach dem aktuellen Sortenkurs in Euro umzurechnen. Die Anmeldung muß auf dem Vordruck „Anmeldung von Barmitteln“, Formular 400 erfolgen.

Die Kosten im Sortenhandel: Diese Gebühren fallen an

Sowohl für den Kauf von Sorten als auch für den Verkauf müssen Privatpersonen Gebühren zahlen. Folgende Gebühren können im Zusammenhang mit dem Sortenhandel anfallen:

  • Bankkunden, die Sorten kaufen oder verkaufen, finden auf den Anzeigetafeln der Sortenkurse einen Briefkurs und einen Geldkurs. Der höhere Briefkurs ist der Verkaufskurs aus Sicht der Bank, während das Kreditinstitut die ausländischen Banknoten zu dem niedrigeren Geldkurs ankauft, siehe auch Spread.
  • Wechselgebühr als Pauschalpreis
  • Wechselgebühr als Prozentsatz vom Kurswert
  • gegebenenfalls Portokosten

Einige Kreditinstitute bieten ihren Kunden den Versand von Sorten nach Hause an. Nimmt der Bankkunde dieses Angebot an, muss er zusätzlich die Portokosten tragen. Viele Banken wickeln den Ankauf oder Verkauf von Banknoten in fremder Währung nur mit ihren eigenen Kunden ab. Wünscht der Kunde die Auslieferung eines höheren Betrages an Sorten, muss er die Transaktion einige Tage vorher anmelden. Große Lagerbestände an Sorten halten die wenigsten Kreditinstitute bereit. Vor der Einfuhr größerer Mengen an Bargeld sollten sich die Käufer beim Auswärtigen Amt über die geltenden Einfuhrbestimmungen informieren.

Für den Verkauf von Sorten durch die Bank wird den Kunden der entsprechende Gegenwert, umgerechnet zum gültigen Sortenkurs, zuzüglich Gebühren vom Girokonto abgebucht. Analog wird die Rückgabe der fremden Banknoten zum Ankaufskurs abgewickelt und der Nettobetrag nach Abzug der Bankgebühren wird dem Konto des Kunden gutgeschrieben.

Bei speziellen Kreditinstituten, die sich auf den Sortenhandel spezialisiert haben, kann jeder Kunde Sorten kaufen und verkaufen. Diese modernen Wechselstuben sind vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen zu finden. Für Urlauber oder Geschäftsreisende lohnt sich ein Vergleich der Sortenkurse, da diese Institute in vielen Fällen zwar einen höheren Spread berechnen, dafür aber auf sonstige Gebühren verzichten.
Diese Gebühren entstehen den Banken im Zusammenhang mit dem Sortenhandel:

  • Lagerkosten
  • Personalkosten
  • Versicherungskosten
  • Zinsausfällen
  • Versandkosten

 

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