Rendite und Risiko stehen bei der Geldanlage in einem umgekehrten Zusammenhang. Diese Aussage war nie so gültig wie in der aktuellen Finanzkrise. In den vergangenen Jahrzehnten konnte mit einer kaum einer sicheren Geldanlage auch Geld verdient werden. Ein Beispiel dafür waren Bundesanleihen und die offenen Immobilienfonds, oder die „Anlage ihn Zinsen“ wie umgangssprachlich auch ein Engagement in Festgeld bezeichnet wird. Aktuell lohnt sich der Geldanlage Vergleich besonders, da die Banken bei Tagesgeld und Festgeld im Wochentakt die Zinsen anheben. Hintergrund dafür sind die kontinuierlichen Leitzinserhöhungen. Der EZB-Leitzins ist in den letzten Monaten 8mal erhöht worden. Der Fed-Leitzins sogar noch häufiger.

Die kurzfristige Geldanlage, aber auch die langfristige Kapitalanlage über das Jahr 2024 und 2025 hinaus erfordert in besonderem Maß die Kenntnis über die Trends an den Märkten. Anleger kommen auch nicht umhin, sich auch mit Themen wie Einlagensicherung, Finanzielle Repression, Vermögenssteuer, usw. zu beschäftigen. Aufgrund der hohen Inflation und der damit verbundene globalen Trend zu Leitzinserhöhungen sowie dem Ukraine-Krieg sind die Börsen in 2022 eingebrochen. Der Dax hat von Januar bis Anfang Juli 2022 rund 20% an Performance eingebüßt. Auch an den internationalen Anleihemärkten haben die Kurse deutlich nachgegeben. Die US-Staatsanleihen haben die höchsten Verluste seit 3 Jahrhunderten hinnehmen müssen. Inzwischen verzeichnen die großen globalen Tech-Werte 2023 wie Microsoft, Alphabet oder Nvidia wieder ein mit zweistelliges Kursplus.
Wer sein Geld sicher anlegen möchte, muss heute vielmehr als noch vor einigen Jahren bereit sein, die Anlagestrategie an schnell ändernde Situationen anzupassen und das Portfolio neu zu justieren (Beispiel Währungskonten). Die risikolose Geldanlage ist gegenwärtig passé, die Frage die sich institutionelle Anleger und Kleinanleger gleichermaßen stellen: Geld anlegen aber wo?

Geldanlagen mit geringerem Risiko

Zu den Investments mit kaum einem bzw. nur geringem Risiko zählen Anlagen von Tagesgeld und Festgeld. Voraussetzung dafür ist, dass die Institute bei denen das Kapital angelegt wird eine hohe Bonität besitzen. Zusätzlich sollten die Länder in denen die Einlagensicherungsfonds für die Einlagen garantieren ebenfalls eine gute Bonität haben.

Strategien

Heute stehen auch dem Privatanleger eine Fülle an Investitionsobjekten zur Auswahl um seine beste Geldanlage zu realisieren: Von der Beteiligung an einem tropischen Waldfonds, über Immobilien, komplexe Derivate, Aktien, über Tagesgeld und Festgeld bis zum Sparbuch bleiben kaum Wünsche durch die Finanzmärkte unerfüllbar. Die Grundregeln für eine konservative Geldanlage sind:

  • Erhalt des Kapitals vor Kapitalzuwachs
  • Nicht alle Eier in ein Nest (Investition in verschiedene Klassen von Anlagen möglichst über verschiedene Länder und damit Streuung der Risiken)
  • Investment nur in ein Produkt, das auch begriffen wird, wo das Geschäftsmodell verstanden wird.

Konservative Formen der Kapitalanlage mit relativ geringem Risiko (Auswahl)

  • Bausparen
  • Sparplan
  • Festgeld
  • Tagesgeld
  • Eigenes Haus

Formen der Geldanlage mit höherem Risiko aber auch höherer Rendite (Auswahl)

In der Tabelle 1 sind Kapitalanlagen mit höherem Risiko angegeben.

Tab. 1: Übersicht von Geldanlagen mit höherem Risiko

Aktien Holz
Anleihen Immobilien als Kapitalanlage
CFD Handel Oldtimer
Crowdfunding Private Equity
Denkmalschutz Immobilien Rohstoffe
Diamanten Sparplan
Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, Palladium, seltene Erden) Uhren
ETFs Unternehmensbeteiligungen
Forex (kurzfristige Spekulation mit Währungspaaren) via Robo Advisor
Genossenschaftsanteile Wasser
Geschlossene Fonds Wein

Grundlagen: Das Einmaleins & ABC der Geldanlage

Sie möchten Kapital anlegen? Der Geldgeber verleiht sein Geld an einen Geldnehmer, der eine Bank, aber auch beispielsweise ein (börsengelistetes) Unternehmen sein kann, in der Erwartung nach einer Laufzeit sein eingesetztes Kapital mit Zinsen zurückzubekommen. Grundsätzlich spielen Laufzeit und Bonität des Kapitalnehmers eine besondere Rolle.

Laufzeit von Geldanlagen: kurzfristiger, mittelfristiger oder langfristiger Anlagehorizont

A. Kurzfristige Geldanlage

Hierunter fallen Anlagen bis zu 12 Monaten Dauer. Für ein kurzfristiges Kapital-Engagement kann es mehrere Gründe geben:

  • 1. Das Kapital wird in absehbarer Zeit für einen anderen Zweck benötigt
  • 2. Eine Flaute am Finanzmarkt soll überbrückt werden, bis bessere Einstiegschancen bestehen, während dieser Pausenzeit soll durch Geld-Parken (Cash halten) aber möglichst Kapitalerhalt erzielt werden. Beispiele sind Auszeiten von Tradern an der Börse nach Gewinnmitnahmen, Börsenabstürze etc.
  • 3. Die kurzfristige Kapitalanlage ist ein Teilbaustein einer Portfoliostrategie. Neben einer Streuung des Kapitals auf verschiedene Assetklassen sollte ein Portfolio auch eine zeitliche Variabilität der Anlage berücksichtigen.

Paradebeispiele für short term investments sind der CFD- und Forex-Handel, die Engagements von Daytradern aber auch das Tagesgeld.

Beste kurzfristige Geldanlage

Auf Sicht von 6 Monate sollte die Zinsen für Festgeld weiter steigen, eventuell in 2023 spätestens in 2024 aber bereits wieder sinken. Eine Strategie könnte aktuell ein parken von Kapital in Tagesgeld als beste kurzfristige Geldanlage sein um dann in ein paar Monaten bei maximalen Zinsen in Festgeld zu gehen.

B. Mittelfristige Geldanlage

In diese Kategorie fallen Anlagen von 1 – 3, maximal 5 Jahre Dauer.

C. Langfristige Geldanlage

Darunter werden Kapitalanlagen von mehr als 5 Jahren Anlagendauer verstanden. Der Investor benötigt das eingesetzte Kapital nicht, erwartet aber in vielen Fällen eine auskömmliche regelmäßige Rendite (beispielsweise die Anlegergruppe Rentner), alternativ eine hohe Schlussausschüttung.

Mit längerer Laufzeit wird in der Regel das Engagement des Geldgebers bzw. der Anlage weniger gut zu kalkulieren, da sich die Rahmenbedingungen zum Positiven oder Negativen ändern können. Deshalb gilt häufig, dass für langfristige Anlagen ein höherer Zins vom Kapitalgeber gefordert wird, wie schnell aus dem Geldanlage Vergleich für Festgeld oder Bundesanleihen unterschiedlicher Laufzeit zu sehen ist.

Bonität des Geldnehmers

Hier gilt, je besser die Bonität des Geldnehmers, desto geringer ist das Ausfallrisiko für den Geldverleiher und desto niedrigere Zinsen fallen an. Umgekehrt gilt, je schlechter die Bonität des Kapitalnehmers desto höhere Zinsen muss dieser für die Kapitalaufnahme zahlen. Ein Beispiel dafür sind die Zinsen, die der Staat Griechenland im Vergleich zur Bundesrepublik für die Aufnahme von frischem Geld am Kapitalmarkt zahlen muss.