Verdienstrechner für Berechnungen zum Nettoverdienst aus BruttoverdienstDer Begriff Verdienst umfaßt eine Vielzahl unterschiedlicher Termini. Laut Duden handelt es sich bei der Bedeutung des Wortes um „Anerkennung, verdienende Tat, Leistung“. Die Leistung von Arbeit wird in Form des Verdienstes entlohnt. Dabei ist aber zwischen dem Bruttoverdienst und dem Nettoverdienst zu unterscheiden. Der Unterschied kann mit unserem Verdienstrechner berechnet werden. Der Nettoverdienst plus Lohnsteuer und Solidaritätszuschlag plus den Beiträgen zur Sozialversicherung ergibt den Bruttoverdienst. In der Abbildung 01 sind die Bruttoverdienste pro Monat dargestellt.

Bruttomonatsverdienste zeitliche Entwicklung

Abb. 1: Entwicklung der montlichen Bruttoverdienste für Männer und Frauen von 1991 – 2023. Quelle: destatis.de

Die Entwicklung der monatlichen Bruttoverdienste in Deutschland von 1991 bis 2023 zeigt eine deutliche Steigerung über die Jahrzehnte. Während zu Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 1991 der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst insgesamt bei 1.832 Euro lag, stieg dieser Wert bis 2023 auf 4.479 Euro an. Das entspricht einer mehr als zweieinhalbfachen Erhöhung innerhalb von 32 Jahren.

Bei den Männern lag der Bruttomonatsverdienst 1991 bei 2.010 Euro und stieg bis 2023 auf 4.702 Euro. Frauen hingegen verdienten 1991 im Durchschnitt 1.440 Euro monatlich und erreichten 2023 einen Verdienst von 4.000 Euro. Diese Entwicklung zeigt zwar eine kontinuierliche Steigerung der Löhne für beide Geschlechter, verdeutlicht aber auch, dass die geschlechtsspezifische Verdienstlücke nach wie vor besteht.

Im Zeitverlauf wird eine gleichmäßige, aber unterschiedlich starke Lohnentwicklung sichtbar. In den 1990er-Jahren stiegen die Gehälter jährlich um etwa 50 bis 100 Euro. Von 2000 bis 2010 war eine moderatere Zunahme zu beobachten, wobei sich die monatlichen Verdienste um etwa 50 Euro pro Jahr erhöhten. Ab 2010 beschleunigte sich der Anstieg spürbar, insbesondere in den letzten Jahren. Zwischen 2020 und 2023 lag die jährliche Steigerung bei durchschnittlich über 100 Euro.

Frauen verzeichneten im gesamten Zeitraum eine stärkere prozentuale Zunahme ihrer Gehälter im Vergleich zu Männern, wodurch sich der Gender-Pay-Gap langsam verkleinerte. Dennoch bleibt die Verdienstschere mit einer Differenz von 702 Euro im Jahr 2023 signifikant.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bruttomonatsverdienste in Deutschland über die letzten drei Jahrzehnte kontinuierlich gestiegen sind. Die positive Entwicklung zeigt jedoch auch, dass es weiterhin Herausforderungen bei der Angleichung der Löhne zwischen Männern und Frauen gibt.

brutto-netto-rechner Deutschland

Verdienste Entwicklung

Wie haben sich die Verdienste real und nominal entwickelt? In der Abbildung 1 ist die Verdienstentwicklung dargestellt.

So hat sich der Verdienst von 2008 - 2016 entwickelt

Ab. 1: Entwicklung der Nominal- und Realverdienste von 2008 – 2016. Quelle: Statistisches Bundesamt, Verdienste auf einen Blick, 2017

Aus der Abbildung wird deutlich, dass aufgrund der relativ hohen Inflationsrate (Verbraucherpreisindex), der Nettoverdienst in 2015 und 2016 gegenüber den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 niedriger ausgefallen ist. Und das trotz hoher Nominalverdienste.

Was bleibt konkret vom Verdienst übrig? In der Abbildung 2 sind für verschiedene Familienstands- Muster verfügbare Daten vom Statistischen Bundesamt dargestellt.

Wie hoch ist der Anteil des Nettoverdienst am Bruttoverdienst?

Abb. 2: Modellrechnung wie hoch sind die Anteile der Nettoverdienste an Bruttoverdiensten bei verschiedenen Haushaltstypen. Quelle: Statistisches Bundesamt, Verdienste auf einen Blick, 2017

Verdienstrechner liefert Richtwerte

Aus der Abbildung 2 geht hervor, dass ledigen kinderlosen Männern besonders wenig Nettoverdienst übrig bleibt, während Ehepaare mit zwei Kindern durchschnittlich deutlich mehr Geld übrig bleibt. Wer sich die Verhältnisse für verschiedene Haushaltstypen genauer ansehen möchte, kann dies leicht mit unserem Verdienstrechner überprüfen.

 

Da bei der Lohnsteuer die Steuer bereits über den Arbeitgeber an das Finanzamt abgeführt wird, lohnt es sich in fast allen Fällen eine Steuererklärung abzugeben, um zu viel gezahlte Steuer erstattet zu bekommen. Der Verdienst Rechner hilft ganz besonders bei der Planung der Einnahmen bei Verdiensthöherstufungen oder bei einem Wechsel des Arbeitgebers.

Durchschnittliche Verdienste nach Branchen

In der Tabelle 1 sind Bruttojahresverdienste für Gewerbe und Dienstleistungen in 2020 angegeben.

Tab.1: Arbeitnehmerverdienste (Mittelwerte Bruttojahresverdienste) von Vollzeitbeschäftigten ohne Auszubildende nach Branchen in 2020. Quelle: destatis.de

Bereich Deutschland Alte Bundesgebiet inkl. Berlin Neue Bundesländer
Euro Euro Euro
Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungsbereich 52.464 54071 42104
Produzierendes Gewerbe und wirtschaftliche Dienstleistungen 52460 54443 39001
Produzierendes Gewerbe 53351 55554 39831
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 54428 56189 50458
Verarbeitendes Gewerbe 55174 57389 39507
Energieversorgung 71738 73924 60225
Wasserversorgung* 46237 47873 39574
Baugewerbe 44842 46433 37982
Dienstleistungsbereich 51953 53224 43509
Wirtschaftliche Dienstleistungen 51635 53441 38086
Handel** 48859 50237 36940
Verkehr und Lagerei 40369 41510 34462
Gastgewerbe 25705 26174 23491
Information und Kommunikation 69518 70793 55792
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 80030 81019 62948
Grundstücks- und Wohnungswesen 57543 60473 43779
Erbringung von freiberuflichen, wissen­schaft­lichen und technischen Dienst­leistungen 66852 68544 50270
Erbringung von sonstigen wirt­schaft­lichen Dienstleistungen 34181 35084 29260
Öffentliche und persönliche Dienstleistungen 52479 52851 50417
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozial­versicherung 50837 51031 49843
Erziehung und Unterricht 57432 57513 56967
Gesundheits- und Sozialwesen 51696 52176 48968
Kunst, Unterhaltung und Erholung 53295 53992 50057
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 49309 50738 38977

* Einschl. Abwasser- u. Abfallentsorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen.
** Einschl. Instandhaltung und Reparatur von Kfz.

News

10.04.2020 Das Coronavirus sorgt in vielen Betrieben in Deutschland für Kurzarbeit. Es gibt dann eine Lohnfortzahlung in Form von Kurzarbeitergeld und nach 6 Wochen Krankengeld. Letztlich kommt aber weniger auf dem Gehaltskonto an, was einen Verdienstausfall bedeutet.

Literatur

Statistisches Bundesamt: Verdienststrukturerhebung 2014