Was kommt letztlich auf dem Gehaltskonto an? In 2022 war der Reallohn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wegen der Rekordinflation negativ (-5,7%). Im II. Quartal 2023 war erstmals seit 2 Jahren ein Plus von 0,1% berechnet worden, die Nominallöhne legten sogar um 6,6% im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. Wer sich nach einem Jobwechsel oder einer Lohnerhöhung vorab orientieren möchte, kann dazu unseren Brutto Netto Rechner nutzen.
Der Hintergrund: Gehälter von angestellten Arbeitnehmern werden in Deutschland erst nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsabgaben überwiesen.
In 2024 dürfte der Reallohn laut verschiedenen Prognosen wieder steigen. Das Statistische Bundesamt gibt für das I. Quartal 2024 einen Zuwachs der Reallöhne um 3,8% an. Die Bundesbank rechnet für 2024 mit einer Inflation von 2,8%. Die Löhne werden voraussichtlich deutlich stärker steigen, auch der Mindestlohn wird zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro angehoben.
„Die privaten Haushalte profitieren bis 2026 von kräftig steigenden Löhnen, rückläufigen Inflationsraten und einem robusten Arbeitsmarkt.“ Quelle: bundesbank.de (von Juni 2024). Nutzen Sie unseren Stundenlohnrechner für individuelle Stundenlohnberechnungen.
Linktipp: Nutzen Sie unseren Rechner zur Arbeitszeit
Noch besser sieht es für die realen Tariflöhne in 2024 laut der aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus: Danach sollen in diesem Jahr rund 3,1% möglich sein. Die in den ersten 6 Monaten 2024 getätigten Tarifabschlüsse weisen auf einen nominalen Anstieg der Tariflöhne von 5,6% hin. Bei einer erwarteten Inflationsrate von 2,4% würde sich 2024 der höchste Reallohnzuwachs der letzten 10 Jahre ergeben.
Nicht nur beim Verdienst, auch in vielen Bereichen kann der brutto netto Unterschied von Bedeutung sein. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollten sich Verbraucher beispielsweise immer Brutto Angebote von Handwerkern oder Unternehmen für Dienstleistungen erstellen lassen.
Wie hat sich der Reallohnindex in Zeiten der Finanzkrise 2008 entwickelt? Der Zeitverlauf des Index ist in der Abbildung 1 pro Quartal dargestellt.
Abb. 1: Entwicklung des Reallohnindex von 2007 – 2024. Werte jeweils pro Quartal und Bezugsjahr 2022=100. Quelle: Statistisches Bundesamt
Inhaltsverzeichnis
- 1 Aktuelle Trends
- 2 Reallohnentwicklung Prognose 2024, 2025 und 2026
- 3 Prognose Entwicklung der Bruttolöhne und Nettolöhne 2024 – 2025
- 4 Den Nettolohn mit dem Brutto Netto Rechner berechnen
- 5 Teilzeit Gehalts Netto Rechner
- 6 Einkommen – was bedeutet das?
- 7 Die Steuern und Sozialabgaben deutscher Arbeitnehmer
- 8 Die Gehaltsabrechnung
- 9 Reallöhne in Deutschland – Definition & Beispiel
- 10 Entwicklung des Reallohnindex
- 11 Ältere Vorhersagen
- 12 Tipps für ein höheres Nettoeinkommen
- 13 Weiterführende Informationen
- 14 Bruttonationaleinkommen
- 15 Mindestlohn
- 16 Social Media
- 17 Trends
- 18 Medienschau
- 19 FAQ
- 20 News
Aktuelle Trends
Positive Entwicklung 2024
Diese Änderungen in 2024 bringen mehr Geld auf das Gehaltskonto
- Kräftige Lohnsteigerungen, durchschnittlich +4,7%
- Der Grundfreibetrag steigt
- Die Kinderfreibeträge steigen
- Beiträge zur Altersvorsorge können vollständig steuerlich berücksichtigt werden
- Der Arbeitnehmerpauschbetrag wird erhöht
- Anpassung der Einkommensteuersätze
- Abnehmende Inflation
Negative Faktoren
Diese Faktoren werden zu weniger netto vom brutto in 2024 im Vergleich zu 2023 führen:
- Der Zusatzbeitrags zur gesetzlichen Krankenversicherung wird angehoben
- Auch der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung steigt von bisher 2,4% auf 2,6%
- anhaltend hohe Inflation bedingt hohe Preise, was die Ausgaben erhöht und zu weniger netto 2023 führt
Fazit
Die Deutsche Rentenversicherung „Ihre Vorsorge“ geht für 2024 von einem mehr netto 2024 als in 2023 bei fast allen Verdienstgruppen der Arbeitnehmer aus. Lediglich bei einem Monatsverdienst von 2000 Euro gibt es für die Steuerklasse II und III eine geringfügige Abnahme von -60 Euro gegenüber dem Vorjahr (Quelle: ihre-vorsorge.de).
Reallohnentwicklung Prognose 2024, 2025 und 2026
Die Prognosen für die Entwicklung der Reallöhne in Deutschland in den Jahren 2024, 2025 und 2026 zeigen eine moderate Verbesserung, wobei die Inflation eine entscheidende Rolle spielt.
Die Gemeinschaftsdiagnose (März 2024) geht von einer Steigerung der Effektiv Verdienste in 2024 und 2025 aus. Da bisher alle renommierten Vorhersagen zur Inflationsentwicklung von einem Rückgang der Inflationsrate in 2024 und 2025 ausgehen, sollte der Reallohn in beiden Jahren um einen positiven Wert zunehmen. Nach der Prognose der Gemeinschaftsdiagnose steigen die Effektiv Verdienste in 2024 um 4,6% und in 2025 um 3,4%.
Die Bundesbank prognostiziert im Dezember 2023 aufgrund kräftig steigender Löhne und einer Disinflation steigende Reallöhne in 2024.
Für das Jahr 2024 wird eine durchschnittliche Inflationsrate von etwa 2,4% bis 2,8% erwartet. Die Nominalverdienste sollen hingegen um etwa 4,7% steigen, was zu einem realen Lohnzuwachs führt, da die Löhne stärker steigen als die Preise.
Fazit: In den Jahren 2025 und 2026 wird eine weitere Stabilisierung der Inflationsraten erwartet, mit prognostizierten Werten von 2,2% bis 2,7% im Jahr 2025 und etwa 2,2% im Jahr 2026. Die Bundesbank und andere Wirtschaftsinstitute gehen davon aus, dass die Reallöhne weiterhin moderat steigen werden, da das Wirtschaftswachstum für diese Jahre auf 1,2% beziehungsweise 1,3% prognostiziert wird, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Erholung hindeutet.
Zusammengefasst wird für die nächsten Jahre ein moderater Anstieg der Reallöhne in Deutschland erwartet, unterstützt durch steigende Nominalverdienste und eine allmählich sinkende Inflation.
Prognose Entwicklung der Bruttolöhne und Nettolöhne 2024 – 2025
Das ifo Institut hat in der Konjunkturprognose vom 5. September 2024 die Entwicklung der Bruttolöhne- und gehälter je Beschäftigten prognostiziert. In der Abbildung sind die Erwartungen für jeweils ein Halbjahr dargestellt. Danach steigen die Löhne im 1. Halbjahr 2024 am höchsten und nehmen dann zum 1. Halbjahr 2025 ab. Für 2026 wird bei den Nettolöhnen wieder ein Anstieg erwartet.
Im Jahresdurchschnitt sollen die Nettolöhne 2025 um 1,2% und 2026 um 3,2% steigen.
aa
Ab. 1.1: Prognose Bruttolöhne und -gehälter vs. Nettolöhne 2024 – 2026. Datenquelle: ifo.de
Den Nettolohn mit dem Brutto Netto Rechner berechnen
Berechnen, was vom Gehalt übrig bleibt: Mit der Eingabe von Bruttolohn, Freibetrag, Steuerklasse etc. individuell den Nettolohn berechnen. Alternativ, was bleibt bei einer Gehaltserhöhung netto übrig, der Gehaltsrechner berechnet die Daten sofort:
© by brutto-netto-rechner.info |
Der Bruttolohn entspricht daher leider nicht dem Nettolohn, denn die Arbeitgeber sind per Gesetz angehalten, Abzüge vorzunehmen und die Summen an das Finanzamt und die Sozialversicherungsträger weiterzuleiten. Aus diesem Grund erhalten angestellte Arbeitnehmer in Deutschland den vom Arbeitgeber berechneten Nettolohn ausgezahlt.
Mithilfe unseres kostenfreien Brutto-Netto Rechners können sich Angestellte und Arbeiter über ihr monatliches und jährliches Nettoeinkommen informieren. So erfahren Berufsanfänger, wie viel Geld (=Nettolohn) ihnen jeden Monat nach Abzug der Sozialabgaben ausgezahlt wird. Auch Arbeitnehmer, die mit ihrem Chef über eine Gehaltserhöhung verhandeln möchten oder die nach einer neuen Stelle suchen, erhalten mithilfe des Brutto Netto Rechners einen Anhaltspunkt, wie hoch das neue Bruttogehalt ausfallen sollte.
Teilzeit Gehalts Netto Rechner
Der Nettolohn für Teilzeitarbeit unterscheidet sich in der Berechnung von dem für Vollzeit Arbeit. Der Grund dafür liegt überwiegend in den Sonderregelungen für Freibeträge. Ein Teilzeitrechner berücksichtigt speziell diese Unterschiede in der Nettolohn Berechnung. Ein Nettolohn-Teilzeitrechner zur Orientierung über die finanziellen Auswirkungen von Teilzeitarbeit stellt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hier zur Verfügung.
Einkommen – was bedeutet das?
Vor allem junge Berufsanfänger sind oft erstaunt, dass sie nicht den Betrag auf dem Konto sehen, den sie mit ihrem Arbeitgeber als Lohn ausgemacht haben. Das liegt daran, dass der Arbeitgeber per Gesetz verpflichtet ist, einen Teil des Bruttogehalts einzubehalten. Einige Abgaben zahlt der Arbeitnehmer alleine, während der Arbeitgeber bei anderen Sozialabgaben ebenfalls einen Teil zuzahlen muss. Der Brutto-Netto Rechner für Deutschland eignet sich nur für sozialversicherungspflichtige Angestellte. Wer einen Minijob ausübt, erhält seinen Lohn von maximal 450 Euro ohne Abzug von Sozialabgaben ausgezahlt, sofern er sich von der Rentenversicherungspflicht befreien lässt. Selbstständige und Freiberufler können sich freiwillig in einer Krankenversicherung und Pflegeversicherung anmelden, zahlen dann aber andere Beiträge als ein Angestellter. Auch der Beitrag zur Rentenversicherung ist für die meisten Selbstständigen freiwillig. Der vorliegende Gehaltsrechner eignet sich nicht zur Berechnung von Einkommen von Selbstständigen, da u.a. keine Gewerbesteuer berücksichtigt wird.
Der Brutto Netto Unterschied
In vielen Bereichen aus dem täglichen Leben sowie aus der Finanzbranche und dem Geschäftsleben ist von den Begriffen Brutto oder Netto die Rede, der Unterschied kann bei Verwechselung teuer werden. Die beiden Ausdrücke stammen ursprünglich aus der italienischen beziehungsweise lateinischen Sprache. Netto bedeutet rein, während der Gegensatz brutto mit unrein oder schwerfällig übersetzt wird. Aus den Übersetzungen lässt sich die Bedeutung von brutto und netto erkennen: brutto ist die Gesamtgröße, während sich nach Abzug einiger Faktoren der Nettoanteil ergibt. Die Begriffe brutto und netto werden vor allem in folgenden Zusammenhängen verwendet:
- Bruttopreis / Nettopreis
- Bruttogehalt / Nettogehalt
- Bruttogewicht / Nettogewicht
- Bruttogewinn / Nettogewinn
- Bruttodatenrate / Nettodatenrate
In jedem Zusammenhang ist der Bruttobetrag stets höher als der Nettobetrag. Ein Nettowert bildet sich aus dem zugehörigen Bruttowert abzüglich Abschreibungen, Steuern oder Verpackungsgewicht.
Beispiele
Der Bruttopreis setzt sich aus dem reinen Warenwert oder Preis einer Dienstleistung zuzüglich Mehrwertsteuer (MwSt.) zusammen. In der Rechnung an den Käufer sind die Beträge für Brutto, Mehrwertsteuer und Netto separat angegeben, sodass der Rechnungsempfänger sieht, wie sich der Kaufpreis zusammensetzt. So wird aus einem Warenwert von 250 Euro bei einem Mehrwertsteuersatz von 19 % ein Rechnungsbetrag von 297,50 Euro. Die MwSt. beträgt 47,50 Euro.
Das Bruttogehalt ist die Höhe des Einkommens, das ein Arbeitnehmer mit seinem Arbeitgeber ausgemacht hat. Von dem Bruttolohn zieht der Arbeitgeber jedoch Steuern und Beiträge zu verschiedenen Sozialversicherungen ab, denen die Angestellten in Deutschland per Gesetz angehören müssen. Die Gehaltsempfänger erhalten nur den Nettolohn ausgezahlt.
Das Bruttogewicht einer Ware besteht aus dem Gewicht der Ware zuzüglich ihrer Verpackung. Auch Versandverpackungen, wie eine Palette oder ein Container, werden mitgerechnet. Wird die unverpackte Ware gewogen, erfahren Händler und Käufer das Nettogewicht. Der Brutto Netto Unterschied wird als Tara bezeichnet, der Unterschied kann beträchtlich sein.
Ein Unternehmen berechnet seinen Bruttogewinn, indem es von dem Bruttoumsatz eines bestimmten Zeitraums die Mehrwertsteuer und den Wareneinsatz abzieht. Der Bruttoumsatz abzüglich MwSt. wird auch Nettoumsatz genannt, während der Bruttogewinn auch als Deckungsbeitrag oder Handelsspanne bekannt ist.
Bruttodatenrate und Nettodatenrate sind Begriffe aus der EDV. Die Übertragung der reinen Nutzdaten der Anwender ohne Steuerinformationen und Korrekturdaten wird als Nettodatenrate oder auch Nutzdatenrate beziehungsweise Datendurchsatz bezeichnet. Sobald die Nutzdaten von Codierungsinformationen und Fehlerschutzdaten begleitet werden, handelt es sich um die Bruttodatenrate.
Der Ausdruck netto wird auch noch in anderen Zusammenhängen gebraucht. Er bezeichnet eine Saldengröße, die sich durch Berechnung zweier Faktoren ergibt. Als Beispiel dienen die Nettoimporte eines Landes, die sich aus der Differenz der landesweiten Importe und Exporte ergeben.
Die Steuern und Sozialabgaben deutscher Arbeitnehmer
Um den Lohnrechner richtig zu nutzen, muss der Anwender einige Daten eingeben. Das Bruttogehalt ist der Ausgangspunkt der Berechnung. Hat der Arbeitnehmer eine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen, wird ein Teil seines Entgelts umgewandelt und unterliegt nicht den Abzügen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Auch ein auf der Lohnsteuerkarte eingetragener Freibetrag verringert die Abzüge, sodass der Nettolohn steigt. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Bundesregierung, die Mehr Netto vom Brutto. Nach Eingabe des monatlichen Bruttogehalts und der Beträge für die betriebliche Altersversorgung und den jährlichen Steuerfreibetrag ermittelt der Brutto Netto Rechner die einzelnen Abzüge. Diese Abzüge bestehen aus folgenden Steuern und Beiträgen zu den Sozialversicherungen:
- Lohnsteuer
- Kirchensteuer
- Solidaritätszuschlag (Soli)
- Krankenversicherung
- Rentenversicherung
- Pflegeversicherung
- Arbeitslosenversicherung
Die Lohnsteuer und der Solidaritätszuschlag sind für Arbeitnehmer in allen deutschen Bundesländern gleich hoch. Bei der Berechnung der Kirchensteuer kommt es darauf an, in welchem Bundesland der Steuerpflichtige wohnt. So zahlen Bayern und Baden-Württemberger einen Beitrag in Höhe von 8 % der Einkommensteuer (ESt), während alle anderen Bundesbürger 9 % der ESt an die Kirchen abführen müssen (der Brutto-Netto Rechner berücksichtigt die unterschiedlichen Sätze). Nur Arbeitnehmer, die keiner der steuerberechtigten Religionsgemeinschaften angehören, sind von der Kirchensteuer befreit. Wer aus der Kirche austritt, um die Kirchensteuer zu sparen, muss seinem Arbeitgeber eine Bescheinigung über den Austritt vorlegen. Lohnsteuer, Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer muss der Arbeitnehmer alleine zahlen.
Anteilige Sozialabgaben
Bei diesen Sozialabgaben zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer je 50 %
- Arbeitslosenversicherung
- Rentenversicherung (Ausnahme: Rentenversicherung der Knappschaft)
- Pflegeversicherung (Ausnahmen: Arbeitnehmer ohne Kinder und älter als 23 Jahre zahlen einen erhöhten Beitrag und in Sachsen zahlt der Arbeitgeber einen höheren Beitrag als der Arbeitnehmer)
- Krankenversicherung (Ausnahme: die Krankenkassen sind berechtigt, einen Zusatzbeitrag zu verlangen, der vom Einkommen abhängig ist und den der Arbeitnehmer alleine zahlen muss)
Es fallen im Rahmen einer Gehaltsabrechnung noch weitere Abgaben an, die nur der Arbeitgeber trägt (sind in der Datenbank des Gehaltsrechner enthalten):
- Gesetzliche Unfallversicherung
- Umlage U1 zur Finanzierung der Arbeitgeberaufwendungen für Entgeltfortzahlungen für Firmen mit bis zu 30 Angestellten
- Umlage U2 zur Finanzierung des Mutterschaftsgeldes
- Umlage U3 zur Finanzierung des Insolvenzgeldes
Die Gehaltsabrechnung
Deutsche Unternehmen, die sozialversicherungspflichtige Angestellte beschäftigen, sind nach § 108 der Gewerbeordnung (GewO) verpflichtet, ihren Mitarbeitern eine schriftliche Abrechnung des Gehalts zur Verfügung zu stellen. Aus der Abrechnung muss der Lohnempfänger genau erkennen können, wie sich die Berechnung des Nettogehalts zusammensetzt und welche Beträge an das Finanzamt, die Krankenkasse zur Verteilung an die anderen Sozialversicherungen und gegebenenfalls die betriebliche Altersvorsorge überwiesen wurden. Die Lohnabrechnung muss jedoch nicht jeden Monat gedruckt werden. Sobald sich die einzelnen Angaben im Vergleich zur vorhergehenden Abrechnung nicht verändert haben, muss der Arbeitgeber keine neue Gehaltsabrechnung bereitstellen. Auf Anforderung erhalten die Arbeitnehmer aber trotzdem eine aktuelle Abrechnung, die sie zum Beispiel zur Vorlage bei einer Bank benötigen, um einen Kredit zu beantragen. In § 107 der Gewerbeordnung ist geregelt, dass die erstellte Entgeltabrechnung das Bruttogehalt, die einzelnen Beträge von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen sowie den ausgezahlten Nettobetrag in Euro enthalten muss.
- Jede Gehaltsabrechnung muss mindestens diese gesetzlich vorgeschriebenen Bestandteile aufweisen:
- Namen und Adresse von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Geburtsdatum des Gehaltsempfängers
- Sozialversicherungsnummer gemäß § 147 des Sozialgesetzbuches (SGB VI)
- wann das Beschäftigungsverhältnis aufgenommen wurde
- bei der letzten Abrechnung: wann das Beschäftigungsverhältnis beendet wurde
- Abrechnungszeitraum inklusive der Steuertage und Sozialversicherungstage
- Angaben der Lohnsteuerkarte: Steuerklasse, Kinderfreibeträge, Kirchenzugehörigkeit, Steuerfreibeträge, Identifikationsnummer des Steuerpflichtigen
- welche Stelle die Beiträge zu den Sozialversicherungen einzieht
Nutzen Sie unseren Gehaltsrechner für eine schnelle Übersicht was als Nettobetrag übrig bleibt.
Reallöhne in Deutschland – Definition & Beispiel
Der Begriff Reallohn definiert das Entgelt (Lohn) für eine Arbeitsleistung in Relation zu den Verbraucherpreisen (Inflationsrate). Damit wird der Lohn unter Berücksichtigung der Kaufkraft bewertet. Der Reallohn ist der Lohn Berechnung des Reallohns: Lohn
Hier ein Beispiel für die Berechnung: eine Lohnerhöhung um 4% (4% Zuwachs des Nominallohns) bei gleichzeitiger Inflationsrate von 6% bringt dem Erwerbstätigen zwar eine Lohnerhöhung aber keinen höheren Reallohn, tatsächlich würde lohnseitig eine Kaufkraftminderung von 2% vorliegen. Der Arbeitnehmer könnte sich für seinen Lohn 2% weniger an Waren und Dienstleistungen kaufen.
Begriff und Berechnung
Der Reallohnindex berücksichtigt die Entwicklung der Nominallöhne im Verhältnis zur Entwicklung der Preisveränderungen. Ein positiver Reallohnindex bedeutet ein Kaufkraftgewinn des Lohns, die Lohnsteigerung liegt über der Inflationsrate (Verdienstanstieg > Verbraucherpreisanstieg). Ein negativer Reallohnindex bedeutet ein Verlust an Kaufkraft des Lohns, die Inflationsrate ist höher als die Lohnsteigerung (Verbraucherpreisanstieg Verdienstanstieg).
Wie wird der Reallohnindex berechnet? Dazu wird der Nominallohnindex durch den Verbraucherpreisindex dividiert und mit 100 multipliziert. Die Formel lautet: Nominallohnindex/ Verbraucherpreisindex * 100
Reallohn und Verbraucherpreisindex sind Preisindizes, die beide nach dem Konzept des Laspeyres-Kettenindex berechnet werden
Entwicklung des Reallohnindex
In der Abbildung 2 ist die langfristige Veränderung des Reallohnindex von 1993 bis 2023 im Vergleich zum Vorjahr dargestellt. Die Entwicklung des Reallohnindex in Deutschland von 1993 bis 2023 zeigt ein bewegtes Bild der wirtschaftlichen Lage und der Kaufkraft der Arbeitnehmer in diesem Zeitraum
In den frühen 1990er Jahren begann der Reallohnindex mit einem leichten Rückgang von -0,1% im Jahr 1993, gefolgt von einem weiteren Rückgang von -0,7% im Jahr 1994. Ein positiver Anstieg von 1,2% im Jahr 1995 konnte diesen Trend vorübergehend umkehren, doch bereits 1996 und 1997 sanken die Reallöhne erneut um -0,2% bzw. -1,9%. Der späte 1990er Zeitraum zeigte gemischte Ergebnisse, mit einem leichten Anstieg von 0,7% im Jahr 1999, gefolgt von stabilen, aber stagnierenden Werten von 0,0% in den Jahren 2000 und 2001.
Abb. 2: Entwicklung des Reallohnindex im Vergleich zum Vorjahr von 1992 – 2023. Quelle: destatis.de
Verlauf seit 2000
Die ersten Jahre des neuen Jahrtausends brachten kaum Veränderungen, mit minimalen Schwankungen zwischen 0,0% und 0,1% von 2002 bis 2003. Jedoch verschlechterte sich die Situation in den Jahren 2004 und 2005, als die Reallöhne um -1,0% bzw. -1,3% sanken. Der negative Trend setzte sich bis 2007 fort, bevor 2008 ein leichter Anstieg von 0,3% zu verzeichnen war. Die globale Finanzkrise wirkte sich auch auf die Reallöhne aus, die 2009 um -0,2% fielen.
Ab 2010 erholte sich der Reallohnindex und verzeichnete positive Wachstumsraten, beginnend mit 1,5% im Jahr 2010 und stabilen Anstiegen in den folgenden Jahren: 1,2% in 2011, 0,6% in 2012 und -0,1% in 2013. Ein bemerkenswerter Anstieg wurde 2014 mit 1,7% und 2015 mit 2,2% verzeichnet. Diese positive Entwicklung setzte sich in den folgenden Jahren fort, obwohl die Wachstumsrate im Jahr 2020 auf -1,2% fiel, was wahrscheinlich auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist.
2021 stagnierte der Reallohnindex erneut bei 0,0%, bevor 2022 ein drastischer Rückgang von -4,0% verzeichnet wurde. Dies ist überwiegend auf den Inflationsdruck zurückzuführen. 2023 zeigte schließlich eine leichte Erholung mit einem Anstieg von 0,1%.
Insgesamt zeigt die Entwicklung des Reallohnindex in Deutschland von 1993 bis 2023 ein Bild von wirtschaftlicher Unsicherheit und Anpassung, geprägt von globalen wirtschaftlichen Ereignissen und nationalen wirtschaftspolitischen Entscheidungen. Die Schwankungen reflektieren die Herausforderungen und Chancen, denen sich die deutsche Wirtschaft in diesen drei Jahrzehnten gegenübersah.
Ältere Vorhersagen
2022 und 2023
Für den Reallohn sieht es 2022 nicht gut aus. Ein Minus von 5% könnte am Ende von 2022 herauskommen. Die Bundesbank erwartet sogar erst 2024 wieder einen deutlich steigenden Reallohn. Da die Bundesbank und führende Forschungsinstitute auch in 2023 mit einer hohen Inflationsrate von 6% bis 7% rechnen, müssten die Lohnabschlüsse darüber liegen um mehr im Portemonnaie zu behalten. Ob das realistisch ist, die IG Metall fordert für die Tarifrunde im November 2022 6 Prozent mehr Geld und eine Reduzierung der Arbeitszeit.
2021
Die UBS geht nach einer Umfrage für die Schweiz in 2021 von einem Lohnanstieg von nur 0,3% im Mittel aus. Das wäre der geringste Zuwachs in den letzten 20 Jahren.
Auch bei compensation-partner.de gehen die Experten für 2021 von ähnlichen Entwicklungen in Deutschland aus: Sie erwarten ebenfalls nur einen Nominallohnanstieg von 0,3%. Die Corona-Krise hinterlässt bei den Unternehmen tiefe Spuren. Es wird gespart und davon ist der Personalbereich besonders betroffen.
Voraussagen für 2020 – für gut ausgebildete Fachkräfte dürften die Entgelte auch 2020 weiter zunehmen. Laut dem Beratungsunternehmen Lurse sind für diese Berufsgruppe 2% – 3% Gehaltssteigerungen realistisch.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch das Compensation Partner. Das Analyseunternehmen prognostiziert für Fach- und Führungskräfte eine Zunahme des Nominallohns von 2,9 Prozent.
2016
Jahresabschluss 2016: Im Gesamtjahr 2016 stieg der Reallohnindex im Vorjahresvergleich um 1,8%, die
Nominallöhne nahmen um 2,3% zu, während die Inflationsrate bei 0,5% lag.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 22.09.2016: „Reallöhne im 2. Quartal 2016 um 2,3 % höher als im 2. Quartal 2015 – Der Reallohnindex in Deutschland ist nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung vom zweiten Quartal 2015 bis zum zweiten Quartal 2016 um 2,3 % gestiegen. Der Verbraucherpreisindex legte im selben Zeitraum um 0,1 % zu. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug der nominale Verdienstanstieg 2,4 %.“
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 23.06.2016: „1. Quartal 2016: Hoher Anstieg des Reallohnindex setzt sich fort“. Die Reallöhne sind im 1. Quartal 2016 durchschnittlich um 2,6% gestiegen. Das Ergebnis aus 2,8% Nominallohnzuwachs und einer mit 0,2% geringen Inflation.
Achtung: Als Basis für die Daten zum 1. Quartal 2016 gilt das neue Basisjahr 2015!
Die Redaktion erwartet auch für 2017 keine Steigerung des Reallohnindex. Der Ölpreisanstieg dürfte die Inflationsrate zumindest in den ersten Monaten 2017 über 1% steigen lassen. Und die Gewerkschaften erzielen relativ hohe Lohnabschlüsse. So haben die Tarifverhandlungen 2016 für den Öffentlichen Dienst 4,75% Lohnzuwachs ergeben.
Reallohnsteigerungen in 2015
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Reallöhne von Januar bis Dezember 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,4% gestiegen. Da die Inflationsrate nur 0,2% beträgt haben Arbeitnehmer einen deutlichen Kaufkraftgewinn ihres Bruttolohns in 2015. Im III Quartal betrug der Bruttolohn für eine Vollzeitbeschäftigung in Deutschland 3624 Euro.
Tipps für ein höheres Nettoeinkommen
Das Nettovermögen ist in Deutschland ungleich verteilt. Der Brutto Netto Rechner macht auf Wunsch des Anwenders trotzdem auch Vorschläge, wie Arbeitnehmer ihr Nettogehalt erhöhen können. So sorgt ein Kirchenaustritt für eine Ersparnis bei den Abzügen vom Bruttoeinkommen. Über zusätzliche Zahlungen, die keine Gehaltsumwandlung darstellen, können die Arbeitgeber dafür sorgen, dass ihren Mitarbeitern jeden Monat mehr Geld für den Lebensunterhalt zur Verfügung steht. So kann ein Unternehmen zum Beispiel Benzingutscheine ausgeben, deren Wert jedoch 44 Euro im Monat nicht übersteigen darf. Solange der Gutschein nur über eine Menge an Benzin ausgestellt wird und keinen genauen Betrag enthält, muss die Zuzahlung nicht versteuert oder mit Sozialversicherungsbeiträgen belastet werden.
Weiterführende Informationen
Sozialversicherungsbeiträge Entwicklung
Die Entwicklung des Gesamtsozialversicherungsbeitragssatzes ist in der Abbildung 3 dargestellt.
Abb. 3: Entwicklung der Beitragssätze zur Sozialversicherung von 1990 bis 2024. Quellen: Bundesministerium für Gesundheit (BMG),
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV): Daten zur gesetzlichen Sozialversicherung
Das waren noch Zeiten: In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts lag die Summe der Sozialversicherungsbeiträge (= Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz) deutlich unter 30%. Von diesen Zeiten können Arbeitnehmer (und Arbeitgeber) heute nur träumen, denn die 40% Marke ist für 2017 wieder ein Thema. Nachdem die Sozialversicherungsbeiträge schon 2000 und den Folgejahren die 40% Benchmark überschritten hatten, drückte die Regierung den Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz ab 2013 unter 40%. In 2015 betrug der Satz 39,6%. Ab 2017 ist wieder mit Werten über 40% zu rechnen, da die Pflegeversicherung und vermutlich der Zusatzbeitrag für die Krankenkassen um ca. 0,2% steigen werden. 2024 beträgt der Gesamtbeitrag zur Sozialversicherung 40,9%.
Sozialversicherungsrechengrößen 2016
Die wichtigen Rechengrößen sind in der „Verordnung über maßgebende Rechengrößen der Sozialversicherung für 2016 (Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung 2016)“ angegeben (Sozialversicherungsrechengrößen 2019 ). Die wichtigsten Punkte darin sind: “ Die maßgebende Veränderungsrate im Jahr 2014 beträgt 2,54 Prozent in den alten Ländern und 3,39 Prozent in den neuen Ländern.“
„Die Vorjahreswerte der Rechengrößen der Sozialversicherung werden mit der Veränderungsrate der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer ohne Personen in Arbeitsgelegenheiten mit Entschädigungen für Mehraufwendungen im Jahr 2017 fortgeschrieben. Die maßgebende Veränderungsrate im Jahr 2017 beträgt 2,46 Prozent in den alten Ländern und 2,83 Prozent in den neuen Ländern.“ Hier finden Sie unseren kostenloser Prozentrechner.
Rechengrößen der Sozialversicherung 2019 laut bmas.de
West | Ost | |||
Monat | Jahr | Monat | Jahr | |
Beitragsbemessungsgrenze: allgemeine Rentenversicherung | 6.700 € | 80.400 € | 6.150 € | 73.800 € |
Beitragsbemessungsgrenze: knappschaftliche Rentenversicherung | 8.200 € | 98.400 € | 7.600 € | 91.200 € |
Beitragsbemessungsgrenze: Arbeitslosenversicherung | 6.700 € | 80.400 € | 6.150 € | 73.800 € |
Versicherungspflichtgrenze: Kranken- u. Pflegeversicherung | 5.062,50 € | 60.750 € | 5.062,50 € | 60.750 € |
Beitragsbemessungsgrenze: Kranken- u. Pflegeversicherung | 4.537,50 € | 54.450 € | 4.537,50 € | 54.450 € |
Bezugsgröße in der Sozialversicherung | 3.115 €* | 37.380 €* | 2.870 € | 34.440 € |
vorläufiges Durchschnittsentgelt/Jahr in der Rentenversicherung | 38.901 € |
www.bmf-steuerrechner.de >Berechnung der Lohnsteuer > Service für Entwickler
Bundesministerium der Finanzen: Berechnung der Lohnsteuer. > Service für Entwickler > Programmablaufplan für die maschinelle Berechnung der vom Arbeitslohn einzubehaltenden Lohnsteuer, des Solidaritätszuschlags und der Maßstabsteuer für die Kirchenlohnsteuer für 2024: hier zum Download
Bruttonationaleinkommen
Ein Bruttoeinkommen gibt es nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Staaten. Das nennt sich dann Bruttonationaleinkommen. Die Definition für das Bruttonationaleinkommen (BNE) ist: Summe der Bewohnereinkommen (im Inland und Ausland) eines Staates pro Jahr. Das BNE war bis 1999 unter dem Begriff Bruttosozialprodukt bekannt. Viele Größen beziehen sich auf das BNE. So wird beispielsweise die Entwicklungshilfe oft in Relation zum Bruttonationaleinkommen angegeben.
Mindestlohn
2022
Der Mindestlohn wird entsprechend den Vereinbarungen der neuen Ampel Bundesregierung zum Jahresbeginn 2022 deutlich angehoben.
Seit dem 1. Oktober 2022 beträgt der Mindestlohn 12 Euro brutto die Stunde.
Seit dem 1. Juli 2022 beträgt der Mindestlohn auf 10,45 Euro . (Vom 1. Januar 2022 bis 30.06.2022 betrug der Stundensatz 9,82 Euro.)
2021
Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2021 auf 9,50 Euro. Zur Jahresmitte erfolgt eine weitere Anhebung: ab 01.07.2021 sind es dann 9,60 Euro.
2020
Auch zum 1. Januar 2020 wird der Mindestlohn weiter angehoben: Er steigt auf 9,35 Euro. Dies hat die Bundesregierung bereits in 2018 beschlossen. Dabei handelt es sich selbstverständlich um den Bruttolohn.
2019
Seit dem 1. Januar 2019 gilt ein neuer gesetzlicher Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde. Unbenommen sind dabei branchenspezifische Mindestlöhne. Damit ist der gesetzliche Mindestlohn gleichzeitig die Lohnuntergrenze in Deutschland. In Tarifverträgen kann dieser Stundenlohn nicht unterschritten werden.
2016
Der Mindestlohn beträgt auch 2016 genau 8,50 Euro Brutto. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat Fragen und Antworten zum Mindetlohn zusammengestellt. Ausnahme gibt es einige, z. B.:
„Welche Regel gilt für Zeitungszustellerinnen und -zusteller?
Um auch dieser Branche die Einführung des Mindestlohns zu erleichtern, sieht das Mindestlohngesetz eine stufenweise Einführung für Zeitungszustellerinnen und -zusteller vor. Seit dem 1. Januar 2015 erhalten sie mindestens 75 Prozent, ab dem 1. Januar 2016 mindestens 85 Prozent des geltenden Mindestlohns. Ab dem 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 sind es dann 8,50 Euro, ab dem 1. Januar 2018 bekommen sie den dann von der Mindestlohnkommission beschlossenen Mindestlohn ohne Einschränkung. Sind Zeitungszustellerinnen und -zusteller als ausschließlich mobile Arbeitnehmer tätig, die keinen Vorgaben zur konkreten täglichen Arbeitszeit (Beginn und Ende) unterliegen und sich ihre tägliche Arbeitszeit eigenverantwortlich einteilen, ist für sie die Aufzeichnungspflicht lediglich auf die Dauer der täglichen Arbeitszeit beschränkt“. Quelle: bmas.de
Für die Minijobber gibt es dagegen keine Ausnahme:
„Was gilt für Personen mit einem Minijob?
Der gesetzliche Mindestlohn gilt für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, unabhängig von Arbeitszeit oder Umfang der Beschäftigung – und damit auch für Minijobberinnen und Minijobber. Aus der Grenze von 450 € ergibt sich für Minijobberinnen und Minijobber bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro eine maximale Arbeitszeit von 52,9 Stunden pro Monat. Beim gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde handelt es sich um einen Bruttostundenlohn. Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung bleiben bei der Berechnung des Mindestlohns außer Betracht. Das heißt, auch die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und zur gesetzlichen Rentenversicherung im Rahmen der Minijobs trägt der Arbeitgeber zusätzlich zum Bruttostundenlohn. Neu ist, dass der Arbeitgeber die Arbeitszeiten von Minijobbern zukünftig aufzeichnen sowie diese Aufzeichnungen zwei Jahre lang aufbewahren und bei einer Prüfung durch den Zoll vorlegen muss. Die Aufzeichnungspflicht besteht nicht für Minijobber in Privathaushalten“. Quelle bmas.de
Social Media
Der Brutto Netto Rechner kann als OpenOffice Template hier downgeladen werden.
Verdienste und Arbeitskosten 2015/2016
Übersicht der Verdienste nach TVöD sowie der Länder (TV-L, TV-H, TV-Berlin)
Verdienste im öffentlichen Dienst für Beamte und Tarifbeschäftigte bei Bund, Ländern und Gemeinden“
Trends
Wie entwickelt sich das Interesse der User an dem Thema? Aufschluss dazu gibt Google Trends. In der Abbildung 4 ist das Suchvolumen für „Brutto Netto Rechner“ im Zeitverlauf dargestellt. Die Darstellung gibt keine absoluten Zahlen an, weitere Informationen zur Auswertungstechnik finden Sie auf unserer Seite zu Google Trends Methodik.
Abb. 4: Relatives Suchvolumen für den Begriff „Brutto Netto Rechner“ von Mai 2004 bis 2024. Quelle: Google: www.google.de/trends/
Deutlich wird die Zunahme des Interesses von 2004 bis 2015. Bis Ende 2021 wurde der Begriff dann weniger häufig nachgefragt. Das Allzeithoch wurde im September 2022 erreicht. Seither hat sich die Nachfrage etwas verringert. Bei der Suche gibt es einen saisonalen Trend: Minima treten immer zum Jahresende und Maxima gleich im Folgemonat des nächsten Jahres im Januar, auf.
Medienschau
Bundesministerium der Finanzen
Weitere Rechner finden Sie hier
FAQ
News
Bundesbank Prognose 2023: Die Bundesbank Prognose für 2023 und 2024 vom Dezember 2022 ist ernüchternd: „Unter diesen Bedingungen schrumpft die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr kalenderbereinigt um 0,5 %, nachdem sie im laufenden Jahr um 1,8 % zulegt. Sie wächst 2024 um 1,7 % und 2025 um 1,4 %. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten werden erst 2025 wieder im normalen Maß ausgelastet.“
10.03.2023 Der Zoll geht gegen Betrüger beim Mindestlohn vor. Die Generaldirektion hat bundesweit mit 3.400 Mitarbeitern aus 41 Zollämtern Unternehmen auf Einhaltung des Mindestlohns kontrolliert.
23.08.2020 Aufgrund der Coronakrise wurde das Kurzarbeitergeld bis zu maximal 87% des Nettoentgelts aufgestockt.
15.06.2019 Die Bertelsmannstiftung geht in ihrer Studie „Lohneinkommensentwicklungen 2020 -Eine Vorausberechnung der Einkommensentwicklung in Branchen, Haushalten und Einkommensgruppen für Deutschland“
Die Studie geht in 3 unterschiedlichen Szenarien „Grundszenario neutrale Lohnentwicklung“ „Lohnzurückhaltung“ und „Lohn-Plus von 25% zur branchenspezifischen Produktivität“ der Frage nach der Bruttolohentwicklung nach.
Als Fazit gilt: nach allen 3 Szenarien können Arbeitnehmer mit zunehmenden Bruttostundenlöhnen rechnen. Die Forscher gehen von Zunahmen von 2,5 Euro, 2 Euro und 3 Euro pro Stunde für die 3 Modellrechnen aus. Als wesentlichen Grund wird eine Verbesserung der Produktivität in allen Wirtschaftsbereichen angenommen.
01.05.2019 Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler Stiftung geht bei der Entwicklung der Bruttolöhne in 2019 gegenüber dem Vorjahr von einer Veränderung von 4,2% und 3,7% in 2020 aus.
21.09.2017 Der Reallohnindex steigt weiter: Vom Bruttolohn blieb Arbeitnehmern im 2. Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahresquartal 1,2% mehr Kaufkraft übrig ermittelte das Statistische Bundesamt.
08.02.2016 Deutliche Reallohnsteigerung in 2015. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Reallöhne in 2015 um 2,5% gegenüber 2014 gestiegen. Es handelt sich um den höchsten Zuwachs seit 2008. Die Verdienststeigerung entwickelte sich mit 2,8% überdurchschnittlich während die Inflationsrate mit 0,30% niedrig blieb. Arbeitnehmer konnten sich daher 2015 über einen deutlichen Kaufkraftzuwachs freuen.
Normenkontrollrat
24.06.2016 Bundesregierung will Kosten der Unternehmen für die Berechnung der Sozialversicherungsbeiträge senken.
Was wenig bekannt ist: Die Abführung der Sozialversicherungsbeiträge kostet die Wirtschaft die stolze Summe von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Bundesregierung plant eine Entlastung der Unternehmen durch ein vereinfachtes Berechnungsverfahren der Beiträge. Der Normenkontrollrat hat lange die gängige Berechnungspraxis untersucht und eine Entbürokratisierung evaluiert. Aktuell werden die Sozialversicherungsbeiträge zum drittletzten Bankarbeitstag des laufenden Monats fällig.
Der Normenkontrollrat schlägt als beste, kosten- und zeitsparende Alternative das sogenannte „erleichterte Beitragsberechnungsverfahren“ vor, das bisher bereits als Ausnahme für bestimmte Betreibe gilt. Dabei dient als Berechnungsgrundlage die Verwendung der Vormonatswerte, wobei Differenzen zum Monatsende dann im Folgemonat verrechnet werden.
„Berechnung und Abführung der Sozialversicherungsbeiträge ist eine Pflicht, die Unternehmen jährlich 1,46 Milliarden Euro kostet. Insbesondere die Unternehmen, die zum Stichtag noch keine Klarheit über die tatsächlichen Sozialversicherungsbeiträge haben und daher diese schätzen müssen, haben einen hohen Aufwand. Der Bericht zeigt als beste Alternative das sogenannte ‚erleichterte Beitragsberechnungsverfahren’ (Verwendung des Vormonats als Berechnungsgrundlage, Differenzen zum Monatsende werden im Folgemonat verrechnet), das bisher nur als Ausnahme für Unternehmen mit besonders schwankenden Lohnsummen zulässig war. Die Öffnung dieser Ausnahmeregelung für alle führt zu einer jährlichen Entlastung der Unternehmen von rund 64 Millionen Euro.“