Feiertage in Deutschland spielen eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Sie bieten nicht nur Erholungsmöglichkeiten, sondern haben auch eine tief verwurzelte historische, religiöse und gesetzliche Bedeutung. Das System der Feiertage in Deutschland ist dabei durch eine Mischung aus bundeseinheitlichen und landesspezifischen Regelungen geprägt, was zu regionalen Unterschieden führt.
In Deutschland gibt es neun gesetzliche Feiertage, die in allen 16 Bundesländern gelten. Diese sind:

Neujahr (1. Januar)
Karfreitag
Ostermontag
Tag der Arbeit (1. Mai)
Christi Himmelfahrt
Pfingstmontag
Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober)
Erster Weihnachtsfeiertag (25. Dezember)
Zweiter Weihnachtsfeiertag (26. Dezember)

 

Diese Feiertage haben unterschiedliche Ursprünge. Viele sind christlich geprägt, wie Ostern und Weihnachten, während andere, wie der Tag der Arbeit oder der Tag der Deutschen Einheit, politische oder gesellschaftliche Ereignisse würdigen.

Regelungen in den Bundesländer

Die Feiertagsregelungen in Deutschland unterscheiden sich erheblich zwischen den Bundesländern, da die Festlegung von Feiertagen in die Zuständigkeit der Länder fällt. Diese föderale Regelung führt dazu, dass einige Feiertage bundesweit gelten, während andere nur in bestimmten Bundesländern gefeiert werden.

Feiertage in Bayern 2025

Feiertage in NRW 2025

Neben den bundeseinheitlichen Feiertagen gibt es in Deutschland eine Reihe von Feiertagen, die nur in bestimmten Bundesländern oder Regionen gelten. Diese regionalen Feiertage spiegeln die kulturelle und religiöse Vielfalt des Landes wider.

Neben den bundeseinheitlichen Feiertagen gibt es in Deutschland eine Reihe von Feiertagen, die nur in bestimmten Bundesländern oder Regionen gelten. Diese regionalen Feiertage spiegeln die kulturelle und religiöse Vielfalt des Landes wider.

Heilige Drei Könige, am 6. Januar, wird ausschließlich in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gefeiert. Dieser Feiertag hat eine besondere religiöse Bedeutung, da er die Anbetung des Jesuskindes durch die drei Weisen aus dem Morgenland symbolisiert.

Fronleichnam, ein beweglicher Feiertag, wird vor allem in katholischen Regionen begangen. Dazu zählen Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Dieser Tag ist geprägt von feierlichen Prozessionen und Gottesdiensten, die die Verehrung des Altarsakraments in den Mittelpunkt stellen.

Der Reformationstag am 31. Oktober ist hingegen ein evangelischer Feiertag. Er wird in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen gefeiert. Der Tag erinnert an den Thesenanschlag Martin Luthers und markiert den Beginn der Reformation.

Am 15. August wird in katholischen Gemeinden Bayerns und im Saarland Mariä Himmelfahrt gefeiert. Dieser Feiertag ehrt die Aufnahme Marias in den Himmel und ist in diesen Regionen mit Prozessionen und Segnungen verbunden.

Allerheiligen, am 1. November, ist ein weiterer katholischer Feiertag, der in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland begangen wird. Dieser Tag dient dem Gedenken an alle Heiligen und wird oft mit Besuchen von Gräbern verbunden.

Ein besonderer regionaler Feiertag ist der Buß- und Bettag, ein beweglicher Feiertag, der ausschließlich in Sachsen gesetzlich anerkannt ist. Dieser Tag bietet Raum für Besinnung und Gebet und wird oft für spirituelle und kirchliche Veranstaltungen genutzt.

Anzahl

Die Anzahl der gesetzlichen Feiertage variiert stark zwischen den Bundesländern:
Bayern hat mit bis zu 13 Feiertagen die meisten, insbesondere in katholischen Regionen.
Bremen, Niedersachsen und Berlin haben mit nur neun Feiertagen die wenigsten.
Berlin hat allerdings mit dem Weltfrauentag (8. März) seit 2019 einen zusätzlichen Feiertag.

Religiöse und kulturelle Bedeutung

Viele Feiertage sind eng mit dem christlichen Glauben verbunden. Karfreitag, als stiller Feiertag, erinnert an die Kreuzigung Jesu, während Ostermontag und Weihnachten die Auferstehung und Geburt Jesu Christi feiern. Diese Feiertage sind oft mit Gottesdiensten und familiären Traditionen verbunden. Andere Feiertage, wie der Tag der Deutschen Einheit, symbolisieren gesellschaftliche Meilensteine und fördern das nationale Bewusstsein.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen

Feiertage haben erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben. Einerseits bieten sie den Arbeitnehmern Erholung und fördern das soziale Zusammenleben, andererseits führen sie zu Produktionsausfällen und beeinflussen den Handel. Besonders für das Gastgewerbe, den Einzelhandel und die Tourismusbranche sind Feiertage jedoch auch wirtschaftlich bedeutsam, da sie Konsum und Freizeitaktivitäten fördern.

Rechtslage

Die Regelung der Feiertage fällt in den Zuständigkeitsbereich der Bundesländer. Das bedeutet, dass die Entscheidung über regionale Feiertage und deren Einhaltung von Landesgesetzen abhängt. Gesetzlich geschützt sind die sogenannten „stillen Feiertage“, wie Karfreitag oder Allerheiligen, an denen bestimmte Aktivitäten wie laute Veranstaltungen eingeschränkt sind.
Zukünftige Entwicklungen

In der öffentlichen Debatte wird immer wieder die Einführung weiterer Feiertage oder die Anpassung bestehender Feiertage diskutiert. Themen wie die Gleichberechtigung anderer Religionen könnten langfristig zu einer Erweiterung des Feiertagskalenders führen.

Die Feiertagsregelungen unterliegen der Rechtsprechung, insbesondere wenn es um die Balance zwischen Religionsfreiheit (Art. 4 GG) und Feiertagsruhe geht. So hat das Bundesverfassungsgericht in mehreren Urteilen den Schutz stiller Feiertage bestätigt, betont jedoch auch die Notwendigkeit, die Vielfalt der Religionen zu berücksichtigen.

Feiertage 2026

Hier ist eine Übersicht der gesetzlichen Feiertage in Deutschland für das Jahr 2026 und an welchen Tagen sie fallen:

Neujahrstag: Donnerstag, 1. Januar 2026
Heilige Drei Könige (nur in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt): Dienstag, 6. Januar 2026
Karfreitag: Freitag, 3. April 2026
Ostersonntag: Sonntag, 5. April 2026
Ostermontag: Montag, 6. April 2026
Tag der Arbeit: Freitag, 1. Mai 2026
Christi Himmelfahrt: Donnerstag, 14. Mai 2026
Pfingstsonntag: Sonntag, 24. Mai 2026
Pfingstmontag: Montag, 25. Mai 2026
Fronleichnam (nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teilen von Sachsen und Thüringen): Donnerstag, 4. Juni 2026
Mariä Himmelfahrt (nur in Bayern und Saarland): Samstag, 15. August 2026
Tag der Deutschen Einheit: Samstag, 3. Oktober 2026
Reformationstag (in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen): Samstag, 31. Oktober 2026
Allerheiligen (in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland): Sonntag, 1. November 2026
Buß- und Bettag (nur in Sachsen): Mittwoch, 18. November 2026
Erster Weihnachtsfeiertag: Freitag, 25. Dezember 2026
Zweiter Weihnachtsfeiertag: Samstag, 26. Dezember 2026

Bitte beachten Sie, dass einige Feiertage nur in bestimmten Bundesländern gelten. Die beweglichen Feiertage wie Ostern und Pfingsten wurden anhand der traditionellen Berechnungsmethoden ermittelt. Es ist empfehlenswert, die offiziellen Feiertagskalender zu konsultieren, um eventuelle regionale Abweichungen zu berücksichtigen.